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"Madama Butterfly" am Theater Hagen

WDR 3 Werkbetrachtung: "Madama Butterfly" von Giacomo Puccini

Ein psychologisches Musikdrama ist die Oper "Madama Butterfly", eine japanische Tragödie, zu der Giacomo Puccini eine feinsinnige, gefühlsbetonte Musik geschrieben hat. Welche Elemente die exotische Atmosphäre ausmachen, erläutert David Marlow.  

Wie das Haus, das er kauft, gehört auch die Geisha als Spielzeug dazu, denkt der amerikanische Marineoffizier Pinkterton. Dass diese Madame Butterfly, die eigentlich Cio-Cio-San heißt, ein Mensch mit tiefen Gefühlen ist, wird ihm erst sehr spät klar – zu spät. Am Ende begeht Cio-Cio-San Selbstmord.

WDR 3 Werkbetrachtung: "Madama Butterfly" von Giacomo Puccini

WDR 3 13.06.2015 18:42 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR 3


In London besucht der italienische Komponist Giacomo Puccini das Duke of York’s-Theater. Was er sieht, ist die Tragödie "Madame Butterfly" von David Belasco. Jedoch ist es eher unwahrscheinlich, dass er das Stück sofort verstehen konnte; die Englischkenntnisse des Komponisten waren nicht sonderlich gut. Das japanische Drama hatte ihn dennoch in seinen Bann gezogen, so dass er diesen Stoff als Vorlage für eine Oper verwandte. Am 17. Februar 1904 fand die Uraufführung von Puccinis "Madama Butterfly" im Teatro alla Scala in Mailand statt.

Ein Plakat von der Uraufführung 1904

Ein Plakat von der Uraufführung 1904

Neben der mitreißenden Geschichte der Oper ist es Puccinis Musik, die Opernbesucher bis heute zu Tränen rührt. Bereits zuvor bei seinen Opern "Tosca" und "La Bohème" zeigte Puccini sein kompositorisches Können, das er in "Madama Butterfly" noch perfektionierte. Der japanische Schauplatz der Oper in Nagasaki befördert Giacomo Puccinis Klangspektrum in neue Dimensionen. Der Komponist setzt sich mit japanischer Musik auseinander, nimmt Einflüsse von Wagners "Tristan" auf und liefert mit mehr oder weniger versteckten Zitaten aus anderen Stücken einen Subtext.

Wie Puccini die Effekte in dieser Oper eingesetzt hat und wie er den großen Bogen gespannt hat, verrät David Marlow, Chefdirigent der Vogtland Philharmonie, in einer WDR 3 Werkbetrachtung. Am Klavier macht er die Instrumentationskunst des italienischen Komponisten nachvollziehbar.    

Eine Collage von Matthias Sakowski

Redaktion: Eva Küllmer