Emma Stone als Bella Baxter in einer Szene des Films "Poor Things"

Poor Things

Stand: 18.01.2024, 00:01 Uhr

Ein Wissenschaftler lässt aus dem Körper einer Toten und dem Gehirn eines Babys eine junge Frau entstehen, die sich nach und nach von ihrem Schöpfer emanzipiert. "Poor Things" ist eine feministische und fantasievolle Version der Frankenstein-Geschichte.

Von Andrea Burtz

Neue Filme: Poor Things, Wo die Lüge hinfällt, The Palace

WDR 2 Kino 18.01.2024 03:47 Min. Verfügbar bis 17.01.2028 WDR 2


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Darum geht's

London, 1882. Die Selbstmörderin Bella wird von Wissenschaftler Dr. Godwin Baxter zurück ins Leben geholt. Er implantiert ihr das Hirn ihres noch ungeborenen Kindes. Die junge Frau benimmt sich wie ein Kleinkind, das keine Grenzen kennt. Schließlich brennt sie mit dem zwielichtigen Anwalt Duncan Wedderburn durch. Sie genießt das Luxusleben auf verschiedenen Kontinenten und emanzipiert sich von ihrem Gönner. Frei von Vorurteilen entdeckt sie nach und nach ihre Leidenschaften für Gleichberechtigung und Sexualität.

Darum geht's wirklich

Die Frankenstein-Geschichte in einer feministischen Version zu erzählen.

Die spielen mit

Emma Stone spielt Emma, Willem Dafoe den Wissenschaftler, Marc Ruffalo ist in der Rolle des Anwalts zu sehen.

Das sagt Kinokritikerin Andrea Burtz

Diese feministische Version der Frankenstein-Geschichte macht großen Spaß, obwohl sie von grausamen Dinge erzählt. Gleich zu Beginn, auf dem Anwesen von Wissenschaftler Dr. Baxter, wimmelt es von seltsamen Kreaturen: Ziegen mit Entenschnäbeln und Hühner mit Mopsgesicht lassen erahnen, womit sich der Mann seine Zeit vertreibt. In seiner Villa pumpen dampfende Maschinen, die Ausstattung ist ein Fest fürs Auge.

Regisseur Yorgos Lanthimos gießt die Selbstermächtigungsgeschichte lustvoll in fantastische, fantasievolle Bilder. Sein größter Trumpf ist seine Hauptdarstellerin: Emma Stone glänzt als wissbegieriges Kleinkind im Körper einer Frau. Bella ist neugierig und schamlos bis zur Schmerzgrenze. Vom Wissenschaftler auf dubiose Weise erschaffen und zum Objekt gemacht, erkämpft sich Bella ihre Eigenständigkeit. Auf dieser langen Reise dürfen wir sie begleiten. Einen Golden Globe hat Stone bereits für die Rolle bekommen, genauso wie der ganze Film. Er dürfte auch ein großer Anwärter für die Oscars werden.

Die Bewertung auf einen Blick

Fünf von fünf Sternen

Komödie, USA 2023

Länge: 141 min

Ab 16 Jahren

Kinostart: 18. Januar 2023