Ein Beispiel für eine Eselsbrücke, um sich die Himmelsrichtungen zu merken, ist folgende: Oben auf 12 Uhr anfangen und folgenden Satz einprägen - Nie ohne Seife waschen. Im Uhrzeigersinn befinden sich Norden, Osten, Süden und Westen auf 12, 3, 6 und 9 Uhr. Eine andere: "Wer nämlich mit h schreibt ist dämlich".
Im Lateinischen heißt das "pons asinorum“ – "Brücke der Esel". Früher wurden Esel als Lastentiere genutzt. Und weil sie wasserscheu sind, musste man Brücken bauen und einen Umweg gehen: über die Eselsbrücke.
Im 19. Jahrhundert haben einige Lehrer über Eselsbrücken gelästert. Sie sagten: Wer ein bisschen dumm ist, braucht eine Eselsbrücke.
Aber ist ein Esel dumm? Nein. Er geht nicht gerne durchs Wasser, weil er nicht weiß, wie tief das ist. Ein Esel flüchtet nicht wie ein Pferd und läuft drauflos. Er wägt genau ab, wie gefährlich eine Situation ist - und bleibt im Zweifel einfach "stur" stehen.
Heute weiß man: Eselsbrücken sind etwas Schlaues. Wenn wir nur trockene Zahlen auswendig lernen, dann benutzen wir nur einen bestimmten Teil im Gehirn. Wenn wir uns ein Bild machen, dann nutzen wir mehr von unserem Gehirn und können uns Sachen besser merken.
Die Antwort lautet also:
Als Eselsbrücke bezeichnen wir heute einen Merkspruch, mit dem sich komplexe Sachverhalte leichter einprägen lassen. Wahrscheinlich hat das Wort Eselsbrücke seinen Ursprung im Verhalten wasserscheuer Esel, die sich strikt weigerten, selbst kleinste Wasserläufe zu durchqueren. Eine Eselsbrücke ist also ein kleiner Umweg, der aber auch zum Ziel führt.
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