Schon bevor sie überhaupt schreiben konnte, erfand Mithu Sanyal Geschichten - ihr Kindheitstraum: Schriftstellerin werden. Und die ist sie dann auch geworden. Das Romandebüt der promovierten Kulturwissenschaftlerin war ein großer Erfolg und wurde mit dem Ernst-Bloch-Preis und dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet. In "Identitti" setzt sich Sanyal mit herausragendem Sprachwitz und Scharfsinn mit Identität und deren Komplexität auseinander. Ein Thema, das die Autorin als Kind einer polnischstämmigen Frau und einem Inder aus einer begalischen Brahmanen-Familie ganz persönlich und lange beschäftigt.
Nach dem Studium der deutschen und englischen Literatur schrieb sie ihre Doktorarbeit über die Kulturgeschichte der Vulva. Mithu Sanyals Themen in ihren journalistischen Beiträgen, in zahlreichen Features und Hörspielen für den WDR sowie in ihren Büchern umfassen eine große Bandbreite von Rassismus, Identitätspolitik und postkolonialem Erbe bis hin zu Sex, Gender und Macht. Ihr Sachbuch "Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens" erhielt den Sonderpreis im Rahmen des Programms Geisteswissenschaften International. Neben ihren Beiträgen zu gesellschaftlichen Diskursen und Fragen des Miteinanders in ihren Büchern, Artikeln oder Kolumnen wird Mithu Sanyal zu ihren Perspektiven auch auf Panels und Podien befragt und folgt Lehraufträgen an Universitäten.