Abschied von der Queen - das passiert bis zur Beisetzung

Stand: 17.09.2022, 16:37 Uhr

Am Mittwochabend wurde Queen Elizabeth II. in ihrem Sarg in das britische Parlament gebracht - am Montag wird sie beigesetzt. Was bis dahin und dann passieren wird, erfahren Sie hier.

"Unsterblich werden und dann sterben": Der berühmte Satz des ebenfalls gerade verstorbenen französischen Filmregisseur-Revolutionärs Jean-Luc Godard passt im Grunde auch perfekt zu Queen Elizabeth II., wenngleich diese ein solches Ansinnen ebenso brüsk wie mit charmantem Understatement zurückgewiesen hätte. Stand doch allein die Pflichterfüllung im Dienst der britischen Krone im Mittelpunkt ihres Lebens.

Annähernd die ganze Welt trauert um die Monarchin, die am 8. September im Alter von 96 Jahren und nach 70 Jahren Regentschaft verstarb. Entsprechend groß ist die öffentliche Anteilnahme und Trauer. Am kommenden Montag wird die Queen beigesetzt. Was passiert bis dahin und am Tag der Beerdigung?

Mittwoch

Nach einer feierlichen Prozession vom Buckingham-Palast wurde der Sarg der Queen im Sitz des britischen Parlaments aufgebahrt. In der Westminster Hall in London nahmen die ersten Trauernden Abschied von ihr. Zehntausende Menschen säumten schweigend die Straßen.

Donnerstag

Der Sarg mit dem Leichnam der Königin bleibt in der Westminster Hall, dem ältesten Teil des Parlaments, 23 Stunden am Tag für die Öffentlichkeit zugänglich. Seitdem kommen jeden Tag tausende Trauernde um Abschied zu nehmen.

Freitag

Erste Staatsgäste aus aller Welt kommen nach London. Charles III. und seine Frau Camilla haben Wales besucht und vervollständigen damit ihre Reise in alle vier Landesteile des Vereinigten Königreichs. Außderdem haben die Kinder verstorbenen Queen Totenwache an deren Sarg gehalten. Für die Totenwache durfte auch Prinz Andrew eine Uniform tragen - bei allen anderen Anlässen musste er in Zivil erscheinen: Die Queen hatte ihm wegen seiner Verwicklung in einen Missbrauchsskandal alle militärischen Dienstgrade aberkannt.

Samstag

Erneut kommen tausende von Trauergästen, auch aus dem Königreich selbst - die Wartezeit wird von den Behörden auf 14 Stunden geschätzt. König Charles III. hat für ein verlängertes Wochenende gesorgt, weil er den Montag, den Tag der Beisetzung, zum nationalen Feiertag erklärt hat. Er und Prinz William überraschten die Wartenden mit einem Besuch an der Schlange vor Westminster Hall. US-Präsident Joe Biden traf mit seiner Frau Gill am Abend in London ein.

Sonntag

Die britische Premierministerin Liz Truss | Bildquelle: REUTERS/Hannah McKay

Am Sonntagabend will der neue König Charles III. dutzende ausländische Amts- und Würdenträger im Buckingham-Palast empfangen. Auch die neue Premierministerin Liz Truss soll dabei sein. Sie soll außerdem eine Audienz bei König Charles erhalten. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird am Sonntag in London erwartet.

Montag

Um 11 Uhr Ortszeit (12 Uhr unserer Zeit) beginnt die staatliche Trauerfeier in der Westminister Abbey mit Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt. Großbritannien verharrt für zwei Minuten in Schweigen. Es wird die erste Trauerfeier dort sein seit der von König George II. im Jahr 1760. Beerdigungen dieser Art finden eigentlich seitdem in der St. George's Chapel in Windsor statt, wo die sterblichen Überreste der Queen zu Grabe getragen werden. Eine besondere Ehre aus dem Ausland: Der japansiche Kaiser Naruhito wird auf seiner ersten Auslandsreise seit seinem Amtsantritt 2019 kommen, obwohl japansiche Monarchen eigentlich nicht an Beerdigungen teilnehmen.

Die Queen hatte in der Abtei von Westminster geheiratet und wurde da auch zur Königin gekrönt. Deshalb soll sie verfügt haben, dass ihre Beerdigung dort abgehalten wird. Beigesetzt wird von Elizabeth II. am Montagabend im Kreis der Familie auf Schloss Windsor.

Die Trauerfeierlichkeiten für die Königin finden unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt - für die Londoner Polizei ist es der größte Einsatz ihrer Geschichte.