Nina Garcia arbeitet als Erzieherin in Köln. Sie ist in den letzten Wochen mehrfach in den Warnstreik getreten, um die Forderungen ihrer Gewerkschaft Verdi zu unterstützen.
Tarifabschluss nach zähen Verhandlungen
In der Nacht einigten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber auf einen Tarifabschluss für den Öffentlichen Dienst. Er läuft über 30 Monate und sieht in drei Stufen eine Lohnerhöhung von am Ende 7,5 Prozent vor. Nicht ganz das, was Verdi eigentlich wollte.
Realistischer Blick aufs Ergebnis
Aber Nina Garcia ist dennoch zufrieden. Als erfahrene Erzieherin, die schon etliche Tarifrunden erlebt hat, ist sie ganz realistisch: "Mit Blick auf die Verhandlungen der letzten Jahre hatte ich ohnehin schon mit zwei Stufen gerechnet und einer Laufzeit von zwei Jahren. Wir haben nie alles sofort bekommen." Darum seien die "drei Stufen in zweieinhalb Jahren in Ordnung."
Verbesserungen für Azubis
Erfreut ist Garcia, dass nun zumindest für die Dauer der Laufzeit des Tarifvertrags die Auszubildenden wieder eine Übernahme-Garantie haben. Und dass die Schülerinnen und Schüler des praxisorientierten Ausbildungsgangs in ihrem Berufs nach Tarif bezahlt werden. "Da muss man nun schauen, wie genau die Eingruppierung erfolgen wird", so Nina Garcia.
Der Wermutstropfen
"Die lange Laufzeit ist natürlich ein Wermutstropfen für viele. Es springt hier im Team niemand vor Freude an die Decke, aber in Summe sind doch alle zufrieden." So bilanziert Nina Garcia die Stimmung in ihrer Belegschaft. "Die Warnstreiks und die langen Verhandlungen haben sich gelohnt."
Straßenwärter: "Bester Abschluss seit langem"
Thomas Rahlmeyer
Für den Straßenwärter Thomas Rahlmeyer handelt es sich um "den besten Abschluss seit langem." Im Team seiner Straßenmeisterei in Solingen seien zwar einige Kollegen "knurrig gewesen wegen der langen Laufzeit", aber unterm Strich seien doch alle zufrieden. "Es hätte uns deutlich schlechter treffen können", meint Rahlmeyer.
Einstiegsgehälter verbessert
Besonders erfreulich sei, dass die Einstiegsgehälter deutlich angehoben werden: "Für alle, die jetzt in den Beruf einsteigen ist das eine ganz andere Nummer."
So kann der Straßenwärter am Ende des Tarifkonflikts feststellen, dass sich die Warnstreiks gelohnt haben: "Das lohnt sich immer! Wir müssen dran bleiben und Präsenz zeigen."
Das will er auch in 30 Monaten wieder tun, wenn die nächste Tarifrunde kommt.