Nach Zugunglück in Geseke: Aufräumarbeiten abgeschlossen

Stand: 22.09.2023, 11:05 Uhr

Knapp zwei Wochen nach dem Güterzug-Unglück mit einem Toten in Geseke sind die Aufräumarbeiten abgeschlossen. Die Bahn hat jetzt einen Überblick über die Schäden auf der Bahnstrecke.

Von Claudia Roelvinck

Nachdem der letzte der 14 verunglückten Waggons geborgen werden konnte, kann die Deutsche Bahn nun das Ausmaß der Schäden überblicken. Auf fast 300 Metern Länge müssen die Oberleitungen und die Gleise erneuert werden.

Das bedeutet, dass zusammengerechnet zweieinhalb Kilometer neue Oberleitungskabel gezogen werden. Außerdem müssen mehr als anderthalb Kilometer Schienen verlegt werden.

Regen hat Zement zu Beton gemacht

Aus geborstenen Kesseln hat sich Zement an der Unfallstelle verteilt. Durch Regen ist er zu Beton geworden und ausgehärtet. Daher müssen auch 1.400 Bahnschwellen und 400 Tonnen Schotter abtransportiert und durch neues Material ersetzt werden.

Das Zugunglück in Geseke hat beträchtliche Schäden angerichtet | Bildquelle: WDR/Claudia Roelvinck

Für die Bahn ist das eine logistische Herausforderung, denn das Material sowie die schweren Arbeitsgeräte und Spezialkräne müssen von anderen Baustellen abgezogen und nach Geseke gebracht werden. Das alles wird noch mehrere Wochen dauern.

Hoffnung für Pendler im Kreis Soest

Wenn alles gut läuft, könnte Ende September möglicherweise zumindest ein Gleis wieder befahrbar sein. Das würde Pendler zwischen Soest und Lippstadt entlasten, die bisher in Busse umsteigen müssen. Seit dem Unfall wird auch der Intercity von Köln nach Kassel umgeleitet und braucht 40 Minuten länger.

Der Güterzug war in Geseke entgleist | Bildquelle: WDR/Claudia Roelvinck

Der Güterzug war am 10. September nur knapp vor dem Bahnhof Geseke entgleist. Der 30 Jahre alte Lokführer kam dabei ums Leben. Einige Hundert Meter vor der Unglücksstelle hatte ein Anwohner zufällig ein Video vom vorbeifahrenden Zug gemacht. Darauf ist zu sehen, dass Flammen aus der Lok schlagen.

Über dieses Thema berichten wir am 22.09.2023 im WDR Fernsehen: Lokalzeit Südwestfalen, 19:30 Uhr.