An der Unglücksstelle, nur wenige hundert Meter vom Bahnhof Geseke entfernt, verlaufen drei Gleise. Als die Lok mit vierzehn Waggons entgleiste, wurden sie alle schwer beschädigt. Seitdem ging auf der Schiene rund um Geseke nichts mehr.
Erste Züge rollen ab Sonntag
Nun ist das erste Gleis repariert. Ab heute können hier zunächst der Fernverkehr und Güterzüge fahren. Vor allem für den Intercity von Köln nach Kassel ist das eine Entlastung. Er wurde seit dem Unglück umgeleitet und brauchte 40 Minuten länger.
Rückkehr zum Fahrplan: Mitte Oktober
Als Ersatz für die Regionalbahn zwischen Soest und Salzkotten sind aber weiterhin Busse im Einsatz. Die Bahn will die beiden übrigen Gleise und die Oberleitungen in der kommenden Woche erneuern. Ab dem 14. Oktober soll der gesamte Bahnverkehr durch Geseke wieder wie gewohnt fahren.
Schwierige Baustelle
Die Bahn musste an der Unglücksstelle auf einer Strecke von 300 Metern die Schienen und Schwellen erneuern und 4.000 Tonnen Schotter austauschen. Eine logistische Herausforderung. Denn Kräne, Baumaschinen und Material standen – anders als bei einer geplanten Baustelle – nicht bereit.
Reparatur in Rekordgeschwindigkeit
Zusammengerechnet mussten 2,5 Kilometer Oberleitung, 1,6 Kilometer Schienen und 1.400 Betonschwellen beschafft und verbaut werden. Wäre die Baustelle nicht durch eine Unglück entstanden, sondern regulär geplant worden, hätte es mindestens zwei Jahre gedauert. So aber wird die Bahn nach nur fünf Wochen alles erneuert haben.
"Wir mussten das Material sehr kleinteilig zusammensuchen." Stefan Deffner, Pressesprecher der Bahn
Unfallursache unklar
Die Ursache für das Unglück ist noch nicht bekannt. Ein Anwohner hatte den Zug wenige hundert Meter vor der Unfallstelle gefilmt. Dabei ist zu sehen, dass Flammen aus der Lok schlagen.