Falsche Polizisten in Münster verurteilt

Stand: 15.08.2022, 15:01 Uhr

Das Landgericht Münster hat am Montag zwei falsche Polizisten verurteilt. Sie sollen bei Senioren mit ihrer Betrugsmasche einen fünfstelligen Betrag erbeutet haben.

Der vom Landgericht verurteilte 38-jährige Hauptangeklagte erhielt eine Haftstrafe von vier Jahren, davon muss er für ein Jahr in eine Drogen-Entzugsklinik. Sein Kompagnon kam mit einer Bewährungsstrafe davon. Beide Männer hatten die Taten gestanden.

Anrufe zunächst aus der Türkei

Nach ihren Angaben sitzen die Hintermänner in der Türkei. Die gaben sich als Polizisten aus und riefen von dort aus Seniorinnen und Senioren an. Am Telefon machten sie den alten Menschen Angst: Ein Einbruch bei ihnen stünde kurz bevor. Sie sollten Geld und Wertsachen am besten der Polizei anvertrauen. Die Opfer - alle über 80 Jahre alt.

Nach Auffassung des Gerichts hat der Hauptangeklagte dann hier die Masche fortgeführt, war zu den Opfern gefahren und hatte Wertgegenstände und Bargeld mitgenommen. Bei einer 82-Jährigen in Billerbeck beispielsweise entwendeten sie einen fünfstelligen Betrag. Die Frau verlor bei dem Betrug auch Schmuck ihres verstorbenen Ehemanns.

Der 38-jährige Münsteraner als Kurier der Bande war drogenabhängig und finanzierte mit den Einnahmen seine Drogensucht. Der zweite Angeklagte hatte vorwiegend als sein Fahrer fungiert, er kam daher mit einer Bewährungsstrafe davon.