Das Ergebnis hat der Landesverband Erneuerbare Energien bekanntgegeben. Auf den weiteren Plätzen folgen Ibbenbühren, Euskirchen, Marl und Wesel. Bei den Städten über 100.000 Einwohner führen Gütersloh, Hamm und Paderborn die Pro-Kopf-Statistik an. Schlußlichter sind Duisburg, Essen, Wuppertal, Gelsenkirchen und ganz am Ende der Liste: Düsseldorf.
Mehr als 33.000 Module auf der Wiese
Wer durch Lippstadt und besonders durch die Dörfer rund um Lippstadt fährt, kann schnell sehen: Auf vielen Häusern gibt es mittlerweile Photovoltaikanlagen - die "normalen" auf Dächern oder Garagen und auch oft die deutlich kleineren "Balkonkraftwerke". Für den Spitzenplatz im Land NRW sind sie aber in erster Linie nicht verantwortlich.
Etwa drei Kilometer von der eigentlichen Stadt ist im Ortsteil Herringhausen eine großflächige Anlage ans Netz gegangen. Auf einem 20 Hektar großen Grundstück wurden mehr als 33.600 Module aufgestellt. Die rund 20.000 kWp sollen den durchschnittichen Bedarf von rund 6.000 Haushalten decken.
"Ziel ist nur mit Flächenanlagen zu schaffen"
Bürger konnten sich an diesem Projekt beteiligen. Für zehn Jahre haben die Investoren eine Rendite von 4,5 Prozent zu erwarten, sagen die Projektentwickler. Besonders solche Freiflächenanlagen hat auch Hans-Josef Vogel besonders im Blick. Er ist der Vorsitzende des Landesverbandes Erneuerbarer Energien NRW, war vorher Bürgermeister und auch Regierungspräsident in Arnsberg.
Er betont, dass der Anteil der Freiflächen in diesem Jahr gerade einmal bei sieben Prozent liegt. Hans-Josef Vogel: "Da muss einfach viel mehr kommen."
2024 bringt für NRW neuen Solar-Rekord
Insgesamt blickt Vogel optimitisch auf den Ausbau des Solarstroms. Bei der Eröffnung der Fachmesse "Solar Solutions Düsseldorf 2024" legt er Zahlen über die ersten zehn Monate des Jahres vor. Demnach soll der Rekordausbau aus dem vergangenen Jahr in 2024 übertroffen werden. Bis Mitte November seien 180.000 Solarkraftwerke mit einer Leistung von 1.922 MW aufgebaut worden. Darunter 79.320 angemeldete Balkonkraftwerke.
Felder und Wiesen mit Solar-Dächern
Zurück nach Lippstadt. Nicht jeder ist begeistert davon, dass landwirtschaftliche Flächen mit aufgeständerten Solarplatten "zugepflastert" werden. Sowohl der Bauernverband als auch der BUND fordern, dass mehr auf "Agri-Photovoltaik" gesetzt wird. Die Flächen sollen sowohl als Acker- oder Weidefläche und durch hoch aufgeständerete Anlagen auch für die Stromerzeugung genutzt werden.
Gleich vier Pilotprojekte sind gerade unmittelbar neben dem Lippstädter Stadtgebiet geplant. In der Nachbargemeinde Lippetal sollen Solarstrom mit dem Anbau von Getreide, Gemüse oder Beeren und mit Haltung von Rindern und Hühnern optimal kombiniert werden.
Quellen:
- Landesverband Erneuerbare Energien NRW
- Stadt Lippstadt
- WDR Reporter
- Regionalkorrespondent Kreis Soest