96-Jährige klagt gegen das Klinikum Lippe

Stand: 15.11.2022, 11:01 Uhr

Vor dem Landgericht Detmold geht heute ein Streit um verloren gegangene Wertsachen im Klinikum Lippe in die zweite Runde. Eine Seniorin aus Lemgo verklagt das Klinikum auf Schadensersatz.

Während ihres Krankenhausaufenthalts Ende November 2021 seien unter anderem ihre Hörgeräte, die Handtasche sowie die Brille verschwunden, sagt die 96-jährige Margret Kreuder aus Lemgo. Weil niemand für den Verlust der Wertsachen im Wert von 5.000 Euro die Verantwortung übernehmen will, klagt die Seniorin.

Das Landgericht Detmold will heute zehn Zeugen befragen, um zu klären, was Margret Kreuder am Tag der Einlieferung bei sich trug und was mit den Sachen in der Klinik passiert ist. Mit einem Urteil wird am Dienstag (15.11.2022) nicht gerechnet. Der erste Gerichtstermin am 6. September endete ohne Einigung.

Klinikum lehnt Schadensersatz ab

Klinikum Lippe in Detmold | Bildquelle: WDR/Jens-Olaf Buhrdorf

Am 18. November wurde die Seniorin wegen einer Lungenentzündung ins Klinikum Lippe eingeliefert. Noch in der Notaufnahme wurde sie entkleidet und musste ihre Hörgeräte und die Brille abgeben, erinnert sich die Rentnerin. Während der acht Tage Krankenhausaufenthalt habe sie die Sachen nicht wiederbekommen.

Das Klinikum sieht sich für den Verlust nicht verantwortlich. Die Versicherung des Klinikums lehnt eine Schadensübernahme ab. Da es Margret Kreuder mehr als ums Geld ums Prinzip geht, klagt sie gegen die Klinik. Dafür müsse doch jemand verantwortlich sein, findet sie.

Der Seniorin geht es ums Prinzip

"Mir ist wichtig, dass alle Leute hören, wie das Krankenhaus mit Menschen umgeht, die keine Schuld haben und denen man dann einfach sagt: Die sind dement. Die wissen gar nicht, ob sie Hörgeräte angehabt haben. Das finde ich unverschämt", so die Seniorin vor dem ersten Gerichtstermin.

Über dieses Thema berichtete der WDR am 15.11.2022 im Hörfunk bei WDR2 in der Lokalzeit OWL.