Drei Tage nach dem Vorfall wirkt Linus immer noch verstört. Beim Basteln mit seinem Opa fragt er, ob der Mann, der ihn geschlagen hat, wirklich ins Gefängnis kommt. Sein Enkel sei traumatisiert, rede von nichts anderem mehr, berichtet Peter Schölzel.
Er selbst hat eine Schramme am Kopf. Das sei passiert, als er sich dem Fußball-Rowdy entgegenstellte.
Angriff von Paderborner Hooligans
Der Vorfall habe sich an der Haltestelle des Shuttle-Busses am Paderborner Stadion abgespielt, berichtet Peter Schölzel. Dort habe sich auch eine Gruppe schwarz gekleideter Personen aufgehalten. Ein Mann habe sich plötzlich aus der Gruppe gelöst und ausgerechnet den kleinen Jungen attackiert.
Der Schläger sei vermummt gewesen, er trug einen schwarzen Schal mit SC Paderborn-Aufdrucken. Schölzel schüttelt den Kopf und fragt, warum Paderborner Hooligans nun auf die eigenen Fans und dann auch noch auf Kinder losgehen.
Peter Schölzel ist groß gewachsen. Als er sich dem Angreifer entgegenstellt, geht die ganze Gruppe der Hooligans auf ihn los. Sie reißen ihm die Mütze und die Brille vom Kopf, zerbrechen eine Fan-Fahne und sie treten ihm die Beine weg, so dass er zu Boden geht.
Polizei spricht von einem ungewöhnlichen Fall
Am Abend des Vorfalls meldet sich Familie Schölzel telefonisch bei der Polizei. Die Anzeigen werden am Samstag aufgenommen. Corinna Koptik von der Kreispolizei Paderborn spricht von einem ungewöhnlichen Fall, "nichts, was sich sonst am Rande von Fußballspielen abspielt."
Die Beamten werten jetzt Videoaufnahmen aus dem Umfeld des Tatorts aus. Rund ums Stadion sind Kameras angebracht, die den Vorfall womöglich aufgezeichnet haben. Und Peter Schölzel hat eine Belohnung von 1.000 Euro ausgesetzt. Er will, dass der Mann gefasst wird, der Freitagabend seinen Enkel attackiert hat.
Unsere Quellen:
- Interview mit Familie Schölzel
- Kreispolizei Paderborn
Über dieses Thema berichtet der WDR am 25.11.2024 auch im Hörfunk in der Lokalzeit OWL auf WDR2.