Wildgänse sorgen am Borkener Pröbstingsee für Ärger Lokalzeit Münsterland 13.02.2024 02:47 Min. Verfügbar bis 13.02.2026 WDR Von Stephan Hackenbroch

Wildgänse sorgen am Borkener Pröbstingsee für Ärger

Stand: 13.02.2024, 20:00 Uhr

Am Pröbstingsee in Borken breiten sich immer mehr Wildgänse aus. Das bringt viel Dreck und wird zum Problem für das Naherholungsgebiet. Jetzt ist "Gänsemanagement" gefragt.

Das heißt in diesem Fall erst einmal: Daten sammeln. Die Stadt Borken lässt erfassen, welche Gänsearten sich am Pröbstingsee aufhalten, wie ihre Population sich entwickelt und welches Brutverhalten die Tiere an den Tag legen.

Das Gänseproblem ist auch ein Jagdproblem

Klingt kompliziert, ist aber nötig. Der Pröbstingsee im Borkener Ortsteil Hoxfeld ist Naherholungsgebiet und Ausflugsziel vieler Menschen in der Region. Noch ist zwar der Badebereich nicht betroffen, ein anderer Teil des Sees aber schon.

Gänsekot belastet das Wasser im Borkener Pröbstingsee | Bildquelle: WDR

Und Gänsedreck wirkt wie ein Dünger, lässt die Algen wachsen und sorgt für massive Probleme im Biotop. Haufenweise Kot auf Wegen und Bänken sind ein zusätzliches Ärgernis.

Ebenso wie die Gänse ist aber auch deren Bejagung ein Problem - weil der See ein Naherholungsgebiet ist, darf hier nicht einfach geschossen werden. Es geht mehr um das Verscheuchen der Tiere. Eine besondere Strategie muss her, weiß man bei der Stadt Borken, und holt sich Fachleute zur Seite.

Gänsemonitoring bis August

Die Gänsemanager kommen aus einem Gelsenkirchener Fachbüro, das auf diesem Gebiet bereits Erfahrungen hat - etwa aus Düsseldorf. Dieses Büro hat die Stadt Borken nun beauftragt. Es wird ein entsprechendes Monitoring durchführen, das sechs Monate lang bis August 2024 die nötigen Daten zusammenträgt.

Welche Strategie hilft gegen zu viele Wildgänse? | Bildquelle: WDR

Erfasst werden zum Beispiel genaue Aufenthaltsorte, die Gelege werden dokumentiert - auch in schwer zugänglichen Bereichen, wo etwa Drohnen zum Einsatz kommen sollen. All diese Daten sind die Voraussetzung für die Stadt Borken, um überhaupt in Sachen Gänseüberpopulation handeln und eine "Jagdstrategie" entwickeln zu können.

Welche Strategie ist die beste?

Scharfe Munition wäre hier allerdings die schlechteste Wahl - aus genannten Gründen. Die Stadt hat mehrere Optionen, den Tieren ihren aktuellen Lieblingsort madig zu machen: Man könnte an den Uferstreifen mehr Gehölz ausbringen, um den Gänsen das Leben unbequemer zu gestalten. Auf das Mähen der Uferstreifen verzichtet die Stadt ohnehin schon etwas länger.

Auch mit Schall und Blitzlichtern könnte man versuchen, die Wildgänse vom See fernzuhalten. Oder man greift zu einer anderen, recht simplen Methode: Man reduziert die Population, indem man einfach Eier aus den Gelegen entfernt.

Wenn im August alle Daten vorliegen, wird sich die Stadt zusammen mit ihren Gänsemanagern für zielgerichtete Maßnahmen entscheiden.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter
  • Stadt Borken