Soldaten feiern Gottesdienst in Münster

Stand: 28.02.2024, 15:07 Uhr

Beim Internationalen Soldatengottesdienst in Münster hat Bischof Felix Genn am Dienstag an das Selbstverständnis der Streitkräfte erinnert.

Von Dominik Hamers

Als die rund 250 Teilnehmenden den kurzen Weg vom Münsteraner St. Paulus-Dom zum Bischöflichen Priesterseminar antraten, hatte ihnen Bischof Felix Genn eine wichtige Botschaft mit auf den Weg gegeben. In seiner Predigt hatte er auf das II. Vatikanische Konzil und die darin enthaltene Bedeutung des soldatischen Selbstverständnisses hingewiesen.

"Diener der Sicherheit und der Freiheit"

Als Soldat im Vaterlandsdienst habe sich jede und jeder als Diener der Sicherheit und der Freiheit der Völker zu sehen, rief das Oberhaupt des Bistums Münster in Erinnerung. 

Eingeladen zum Soldatengottesdienst hatte die Katholische Militärseelsorge im Bistum - auch Polizistinnen und Polizisten sowie zivile Mitarbeitende der Streitkräfte. Thema in diesem Jahr waren die Künstliche Intelligenz und Frieden.

Einer von denen, die sich auf den Weg nach Münster gemacht hatten, war Jörg Ziegler von der Gemeinschaft Katholischer Soldaten. Der Bonner fühlte sich beim Gottesdienst an seine Anfänge bei der Bundeswehr erinnert.

Damals sei er in einem Zwiespalt gewesen: "Ich bin Christ, sollte aber Dienst an der Waffe machen." Der Militärpfarrer habe ihm aber wichtige Worte mitgegeben, die seinen Horizont erweitert hätten:

"Er gab mir zu verstehen, dass ich diesen Dienst nicht mache, um zu töten, sondern um zu schützen." Jörg Ziegler, Gemeinschaft Katholischer Soldaten

Begegnungen für Soldaten wichtig

Ziegler und die anderen Besucher hatten nach dem Gottesdienst die Möglichkeit zum persönlichen Austausch. Wichtig, findet der Leitende Militärdekan Rainer Schnettker: "Soldatinnen und Soldaten können keine geistigen Einzelkämpfer sein. Die Begegnungen untereinander gehören in diesem Beruf dazu."

Für den Reservisten Herbert Stratmann ist die Teilnahme an Soldatengottesdiensten fester Bestandteil seiner Bundeswehr-Laufbahn. Vor allem, weil er so einen anderen Blick auf seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter bekommt, wie er betont:

"Im normalen Dienst kann ich nicht sehen, ob die Kolleginnen und Kollegen der Kirche oder dem Glauben nahestehen." Reservist Herbert Stratmann

Spenden für die Ukraine

Die Spenden des Gottesdienstes, so ließ Felix Genn wissen, sammelte das Bistum für Bedürfnisse in der Ukraine ein. Für den Verursacher des Krieges dort fand der Bischof auch Worte: "Ich bete sogar dafür, dass ein Herr Putin sich bekehrt."

Unsere Quellen:

  • Katholische Militärseelsorge
  • Bistum Münster
  • WDR-Reporter vor Ort

In einer vorigen Version des Artikels war von über 100 Teilnehmenden die Rede. Insgesamt waren aber rund 250 Teilnehmende beim Soldatengottesdienst. Wir haben dies korrigiert.