Das Ziel: Innerhalb von 12 Minuten soll in 90 Prozent der Fälle ein Rettungswagen beim Notfallpatienten sein. Das ist gerade in ländlichen Bereichen nicht leicht zu erreichen.
Rettungseinsätze wegen Notrufen, die keine Notfälle sind
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Alarmierungen deutlich gestiegen. Die Bevölkerung wird älter und ein Rettungswagen wird eher alarmiert als früher - das sind einige der Gründe für die hohen Einsatzzahlen. Es kommt immer häufiger vor, dass die Rettungsassistenten und Sanitäter ausrücken, obwohl am anderen Ende des Notrufs kein wirklicher Notfall wartet.
"Da ist auch schon mal ein eingewachsener Zehnagel dabei oder Krankheiten, die sich über mehrere Tage aufgebaut haben", erklärt ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes, der seinen Namen nicht in der Öffentlichkeit nennen möchte.
Hemmschwelle für die 112 ist gesunken
Dabei steht außer Frage, dass die Hilfsmannschaften für "echte Notfälle" gern und schnell kommen. Rund um die Uhr. Damit das abgearbeitet werden kann, wurde wie im Beispiel Kreis Soest aufgestockt: in Geseke, Lippetal, Soest, Rüthen und Möhnesee. Statt bisher 15 sind jetzt dort 20 RTW unterwegs. Einige stehen rund um die Uhr bereit, andere nur zu Spitzenzeiten.
Gleichzeitig trifft auch den Rettungsdienst mehr und mehr der Personalmangel. Es gibt Städte und Kreise, da sind bis zu zehn Prozent der Stellen nicht besetzt. "Wir sind am Limit," erklärt der Chef der Dortmunder Feuerwehr.
Das Ziel: Hilfe in spätestens 12 Minuten
Dass der Rettungsdienst ausgebaut wird, ist überall im Land zu sehen. Im benachbarten Hochsauerlandkreis sollen neue Standorte unter anderem in Meschede, Brilon, Hallenberg und Schmallenberg-Gellinghausen dafür sorgen, dass die Retter schneller vor Ort sind als in den vergangenen Jahren. Als Ziel werden überall 12 Minuten genannt: schon das ist eine lange Zeit, wenn man bei Herzinfarkt, Schlaganfall oder Verkehrsunfall sehnsüchtig auf die Helfer wartet.
Wiederbelebung per Telefon
Damit diese Zeit sinnvoll genutzt werden kann, geben die Mitarbeiter in den Leitstellen wichtige Informationen und Anweisungen per Telefon.
Immer häufiger kommen auch "Mobile Retter" oder "First Responder" zum Einsatz. Beides wird erfolgreich unter anderem in den Kreisen Soest und Hochsauerland praktiziert. Während der RTW unterwegs ist, werden geschulte ehrenamtliche Helfer alarmiert, die sich in der Nähe des Einsatzortes befinden. Sie leisten erweiterte erste Hilfe, bis sich die Profis um den Patienten kümmern können.
Quellen:
- Reporter vor Ort
- Kreis Soest
- Rettungsassistent