Macron kommt am dritten Tag seines Staatsbesuches in Deutschland nach Münster. Dies teilte die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe mit. Der Élysée-Palast habe den Besuch offiziell bestätigt.
Steinmeier begleitet Macron
Der französische Staatspräsident wird am 28. Mai bei seinem Besuch in Münster von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begleitet, der auch Vorsitzender der Jury des Westfälischen Friedenspreises ist.
"Mit dem Bundespräsidialamt und dem Élysée ist der Ablauf der Preisverleihung im Detail abgestimmt. Wir erwarten die Präsidenten am Vormittag am Prinzipalmarkt. Anschließend wird die Feierstunde beginnen", so WWL-Geschäftsführer André Vielstädte.
Festakt im historischen Rathaus
Neben Macron und Steinmeier werden auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Ministerpräsident Hendrik Wüst sowie die beiden Bildungsministerinnen aus Deutschland und Polen, Lisa Paus und Barbara Nowacka, an dem Festakt teilnehmen.
Zur Feierstunde sind 350 Repräsentanten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eingeladen. Es wird erwartet, dass Macron eine politische Rede hält. Die WWL zeichnet den französischen Präsidenten "für sein unermüdliches Engagement um eine Konfliktbegrenzung zu Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine" aus.
André Vielstädte: "Wenige Wochen vor der Europawahl ringen die 27 Länder der EU um einen gemeinsamen Kurs in der Unterstützung der Ukraine. Präsident Macron setzt dabei immer wieder neue Impulse und zeigt nach wie vor großes Engagement für ein gemeinsames europäisches Vorgehen. Davon wünschen wir uns als WWL mehr."
Preis soll an Friedensschluss von 1648 anknüpfen
Mit der Preisverleihung will die Gesellschaft an den Friedensschluss von Münster und Osnabrück anknüpfen. Gleichzeitig will sie einen Beitrag zu der noch nicht abgeschlossenen Diskussion und Umsetzung der inneren Struktur der Europäischen Union leisten.
Staatsbesuch im Mai
Emmanuel Macron holt Ende Mai seinen eigentlich für das vergangene Jahr geplanten Staatsbesuch in Deutschland nach, mit Stationen in Berlin, Dresden und eben Münster. Der geplante Besuch wird nach mehr als 20 Jahren der erste offizielle Staatsbesuch eines französischen Präsidenten in Deutschland sein. 2023 hatte er abgesagt, weil es damals nach dem tödlichen Polizeischuss auf einen 17-Jährigen gewalttätige Auseinandersetzungen in Frankreich gab.
Preis auch für Deutsch-Polnisches Jugendwerk
Der mit 100.000 Euro dotierte Internationale Preis des Westfälischen Friedens wird traditionell geteilt. Die zweite Hälfte der Auszeichnung geht dabei immer an eine Jugendorganisation: Diesmal ist es das Deutsch-Polnische Jugendwerk.
Die Organisation, die von den Regierungen beider Länder getragen wird, ermöglicht seit 1991 Begegnungen von deutschen und polnischen Jugendlichen in ganz unterschiedlichen Bereichen. So gibt es etwa Kultur-, Sport- oder Umweltprojekte. Aber auch die gemeinsame Geschichte beider Länder steht im Mittelpunkt.
Der erste Preisträger: der Schriftsteller und ehemalige tschechische Staatspräsident Vaclav Havel. Gemeinsam mit der Jugendorganisation Gesto por la Paz erhielt er 1998 den Preis des Westfälischen Friedens.
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Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Helmut Schmidt, Daniel Barenboim, Kofi Annan und Valéry Giscard d’Estaing. Außerdem werden jedes Mal auch Jugendinitiativen ausgezeichnet, die sich für Frieden stark machen. Darunter zum Beispiel die Sternsinger, die Gemeinschaft junger Malteser oder die Organisation "Children for a better World".
Unsere Quelle:
- Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe