Überglücklich liegen sich am Nachmittag in Halver Familien im Arm. Um 14:15 Uhr kamen die jungen Leute endlich zu Hause an. Die Erleichterung, dass sie wohlbehalten zurück sind, ist groß. Ihre Reise wird die Jugendgruppe aus Halver so schnell nicht vergessen.
Die 18 Personen sind in Israel von den Raketenangriffen überrascht worden und haben seit Samstag versucht, das Land zu verlassen. Mit viel Glück hatten sie einen Flug von Tel Aviv nach Tiflis bekommen. Auf der Autobahn kurz vor dem Flughafen wurden die Jugendlichen Zeugen eines Raketenangriffs.
Angsteinflößende Augenblicke
Die Reisegruppe musste raus aus dem Bus, sich zwischen Bus und Schutzplanke kauern. So hautnah hat noch niemand der 15- bis 27-Jährigen einen Angriff miterlebt. Am Flughafen waren sie dann in Sicherheit. Die Gedanken gingen immer wieder zu jenen, die im Land leben. "Was ist mit den Israelis, bei denen man in der Gastfamilie war? Das ist ein sehr merkwürdiges Gefühl", erzählte die mitgereiste 17-jährige Clara Klein im Interview mit dem WDR.
30 Stunden lang harrte die Gruppe am Flughafen aus, dann ging es immerhin bis nach Tiflis. Von dort aus reisten einige über München nach Düsseldorf, andere kamen über Amsterdam zurück nach Deutschland.
Zwischen Geburtstag und Raketenangriffen
Fiona ist am Tag des Raketenangriffs 16 Jahre alt geworden. Ihren Geburtstag im Gastland hatte sie sich anders vorgestellt. "Es ist natürlich schade, dass wir diese schöne Reise so früh beenden mussten, da ich Israel als ein sehr schönes Land empfunden habe."
Die Reise sollte eine Begegnung sein, die zum Frieden beiträgt. Seit 1991 schon fahren Jugendliche und junge Erwachsene aus Halver im Sauerland immer wieder nach Israel. So bald es geht, soll die nächste Reise nach Israel stattfinden.