Ganz vorsichtig ließ Markus Vieth vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW die kupferne Zeitkapsel in die Tiefe fallen. Für die Nachwelt wurde sie unter anderem mit einem historischen Türschloss aus der alten JVA bei der Grundsteinlegung mit eingemauert – eine alte Tradition des Bauhandwerks.
Die Grundsteinlegung am Freitag markiert einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zum neuen Gefängnis am Münsteraner Stadtrand. Auf dem 100.000 Quadratmeter großen Baufeld soll die neue Anstalt beste Rahmenbedingungen für den Justizvollzug von bis zu 640 Häftlingen bieten. Im alten Gefängnis in der Innenstadt ist das schon lange schwierig.
In Münsters alter JVA stecken mehr als 160 Jahre Geschichte
Für JVA-Leiter Carsten Heim wird es trotzdem ein seltsamer Abschied von dem alten Gefängnis, in dem aktuell noch rund 70 Strafgefangene untergebracht sind: „In den Mauern hier steckt so viel Geschichte, das ist schon etwas Besonderes."
Ein moderner Strafvollzug sei in dem über 160 Jahre alten Gefängnis aber schon längst nicht mehr möglich. Seit Sommer 2016 ist die JVA teilweise geräumt - einige der älteren Gebäude gelten als einsturzgefährdet. Offen ist noch wie es mit dem Gebäude nach dem Umzug weitergehen wird. Nach Möglichkeit soll der unter Denkmalschutz stehende Bau erhalten bleiben.
Einzug in die neue JVA für 2026 geplant
Rund zwei Jahre muss die JVA noch das alte Gebäude in der Innenstadt nutzen. Anfang 2026 soll das neue Gelände an der Stadtgrenze fertig, und möglichst im Frühjahr bezogen werden.
Quellen:
- JVAMünster
- Reporter vor Ort