Dem Angeklagten war die Erleichterung deutlich anzusehen, als er auch beim zweiten Verfahren nicht schuldig gesprochen wurde. Die schlimmen Vorwürfe seines ehemaligen Schützlings hatten für ihn massive Konsequenzen.
Das Jugendamt in Warendorf hatte ihm nach den Vorwürfen die Betriebserlaubnis für die Kinder- und Jugendeinrichtung entzogen - Dagegen will der Freigesprochene Ex-Leiter jetzt klagen. In der Einrichtung hatte er zusammen mit seiner Frau seit 30 Jahren Pflegekinder betreut.
Gericht: Die Aussagen des Klägers waren widersprüchlich
Ein ehemaliger Pflegesohn hatte ihm vorgeworfen, ihn bei zwei Urlaubsreisen nach Mallorca und Dänemark im Genitalbereich angefasst zu haben. Der Staatsanwalt forderte dafür ein Jahr auf Bewährung, der Richter und die Schöffen dagegen hielten die Aussagen des mutmaßlich Betroffenen für nicht glaubwürdig - er habe sich mehrmals in Widersprüche verstrickt.
Bereits im vorherigen Prozess konnte kein Zeuge sexuelle Übergriffe durch den ehemaligen Heimleiter bestätigen.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporterin im Gericht