Der Schriftzug sorgte für Schlagzeilen auf der ganzen Welt. Selbst Zeitungen und Fernsehsender aus Australien, aus den USA und aus ganz Deutschland berichteten darüber.
Mit seiner Botschaft "Lasst uns Brücken bauen" berührte der Verein "Onkel Willi und Söhne" die Menschen gleich mehrfach: Zum einen wegen des Ukraine-Krieges, zum anderen wegen der Probleme durch die Brückensperrung und außerdem wegen der Nachwirkungen der Corona-Kirse.
Aktion akribisch vorbereitet
Wochenlang wurde die Aktion vorbereitet - und das akribisch: Die Größe des Schriftzugs wurde zunächst exakt ausgerechnet, mit Hilfe von Plänen der Rahmedetalbrücke. Auch die Farbmenge wurde im Vorfeld geklärt. Statiker prüften, wie viele Tonnen Farbe die marode Rahmedetalbrücke aushalten würde. Und sogar Anwälte standen für den Fall bereit, dass die Aktion entdeckt werden würde.
Linus Worthmann und Matthias Czech vom Verein "Onkel Willi und Söhne" wollten ihr Projekt unter allen Umständen durchziehen. Ein Abbruch der Aktion stand nicht zur Diskussion. Dafür war ihnen ihre Friedensbotschaft einfach zu wichtig.
Ein Jahr danach steht die Friedensbotschaft immer noch
Beim Bemalen der Brücke ließen sich die Künstler von einer Kamera begleiten. Als sie den Film anschließend online stellten, waren die Reaktionen überwältigend. Sogar die Autobahn GmbH sah von Konsequenzen gegen das Künstlerkollektiv ab. Die Botschaft "Lasst uns Brücken bauen" sei in der heutigen Zeit wichtiger denn je, hieß es.
Ein Jahr nach der Aktion bleibt bei Matthias Czech aber auch ein klein wenig Ernüchterung hängen. "Wir hatten gedacht, dass es überhaupt keine Brücke mehr gibt", erzählt er. Auch der Ukraine-Krieg, der ein Grund für die Aktion gewesen ist, dauert an. "Irgendwie ist das alles ein ziemlich trauriges Denkmal geworden."
Über dieses Thema berichtet der WDR am 01.03.2023 im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Südwestfalen.