Die Opfer der Unfälle sind in den überwiegenden Fällen die Rollernutzer selbst - meist jünger als 25 Jahre. Die häufigsten Gründe: Sie nutzen die Straße nicht ordnungsgemäß oder sind betrunken unterwegs. Das geht aus den Zahlen von Statistischem Bundes- und Landesamt hervor.
Bundesweit starben demnach elf Menschen. Rund 9.000 Personen wurden schwer oder leicht verletzt. Landesweit weist die Statistik 379 Schwerverletzte und 2.096 Leichtverletzte aus. Die meisten Unfälle passieren da, wo die meisten Leihroller unterwegs sind: in Großstädten.
Teils schwere oder tödliche Verletzungen
Nicht nur E-Scooter-Fahrer, auch andere Verkehrsteilnehmer kommen bei Unfällen mit elektrischen Rollern zu Schaden. Das zeigen allein zwei Beispiele aus den vergangenen Wochen.
In Bonn wurde ein Jogger lebensgefährlich verletzt, weil er von einem Rollerfahrer angefahren wurde. In Gelsenkirchen stürzte ein E-Bike-Fahrer über einen mutmaßlich herumliegenden E-Scooter und starb.
Unfallgefahr auch durch geparkte E-Roller
Zumindest diese Unfallgefahr durch abgestellte Roller versucht die Stadt Münster gerade, durch Parkverbotszonen zu minimieren. In der Innenstadt dürfen die Leihroller seit Ende April nur noch in eigens dafür gekennzeichneten Bereichen geparkt werden.
Ein Versuch, die Masse von aktuell 4.500 E-Rollern in Münsters Stadtgebiet in den Griff zu bekommen. Denn besonders für seh- und gehbehinderte Menschen stellen die häufig völlig willkürlich abgestellten, teils umgeworfenen Scooter ein großes Problem dar.
Erste Erfahrungen mit Parkverbotszonen in Münster
Nun weisen Piktogramme auf dem Boden darauf hin, wo E-Scooter geparkt werden dürfen. Auch in der App des jeweiligen Verleihers gibt es entsprechende Angaben. Wer trotzdem versucht, falsch zu parken, kann sich nicht abmelden und muss zahlen, bis der Roller richtig steht.
Trotzdem müssen Marc Büdding und seine Kollegen vom Ordnungsamt Münster noch hier und da aufräumen. Das GPS-Signal ist ungenau, die Technik versagt oder Dritte schleppen - warum auch immer - die geparkten Roller aus der Parkzone hinaus, sagt er.
Strengere Regeln auch in anderen Städten
Die allermeisten E-Roller werden aber ordnungsgemäß geparkt. Und die Abstände zwischen den Parkbereichen betragen meist unter 200 Meter. Gut zu erreichen für alle, die einen Scooter nutzen wollen.
Auch andere Städte planen bereits strengere Regeln einzuführen, so zum Beispiel Herford. Auch hier soll es bald Parkzonen und Strafen für Abstellverstöße geben. Aber auch eine Verpflichtung für die Verleiher, ihre Scooter auch in weniger lukrativen Außenbereichen anzubieten.
Denn auch wenn die elektrischen Roller oft für Probleme und Gefahren sorgen. Korrekt genutzt gelten sie als ein wichtiges Verkehrsmittel der Zukunft.