Bereits am Wochenende waren in Dörfern und Städten viele Menschen auf den Straßen. Und auch am Dienstag gab es wieder Aktionen. Dieses Mal gehörten Schülerinnen und Schüler zu den Organisatoren.
Demo statt Unterricht
Die Schülervertretung hatte es geschafft, drei weiterführende Schulen in Haltern im Kreis Recklinghausen zu vernetzen und eine Demo zu organisieren - darunter ein Gymnasium, eine Realschule und eine Hauptschule. Statt im Unterricht zu sitzen, haben sich die Schülergemeinschaften mittags im Haltener Park versammelt.
Die sechste Schulstunde fiel für den Protest aus. Da es gerade erst Zeugnisse gab, mussten keine Klausuren und Klassenarbeiten verschoben werden. Mitorganisiert hat das Ganze unter anderem die stellvertretende Schülersprecherin Jule Brinkert:
Die Schülerinnen und Schüler sprachen sich für Toleranz, Courage und Vielfalt aus und klar gegen Rechtsextremismus. Die Schülersprecherinnen und -sprecher sagen, sie seien entsetzt über die Pläne von rechtsextremen Gruppierungen.
25.000 Menschen in Bielefeld
In Bielefeld kamen mehr Menschen zur Großdemonstration gegen Rechtsextremismus als erwartet. Bereits gegen 19 Uhr wurde die erwartete Teilnehmerzahl von rund 20.000 Menschen übertroffen. Am Ende sprach der Veranstalter von rund 25.000 Teilnehmenden auf dem zentralen Jahnplatz.
Oberbürgermeister Pit Clausen sagte in seiner Rede, dass es in Bielefeld Menschen aus über 160 Nationen gebe: "Alle sind hier willkommen". Rechtsextremismus würde den Frieden gefährden, die Demokratie, Arbeitsplätze und Wohlstand. 1933 habe man die Nazis unterschätzt. Das dürfe nie wieder passieren.
Schon zwei Stunden vor der Demo wurde der zentrale Platz in der Innenstadt weiträumig für Kraftfahrzeuge gesperrt - bis 21 Uhr. Busse wurden umgeleitet und Stadtbahnen hielten nicht an der Jahnplatz-Haltestelle.
Auch in Rheine kamen mehr als erwartet
Auch in Rheine gab es am Dienstagabend eine Demo gegen Rechtsextremismus. Die Veranstalter rechneten mit 2.000 Menschen. Nach einer ersten Polizeieinschätzung kamen deutlich mehr, nämlich 6.500.
Quelle:
- WDR-Reporter vor Ort