Schild vom Landgericht Bielefeld

LG Bielefeld stellt Betrugsprozess ein - BvB-Spieler Marius Wolf hatte geklagt

Stand: 12.04.2024, 14:52 Uhr

Das Bielefelder Landgericht hat ein Betrugsverfahren gegen einen 41-jährigen Deutschen vorläufig eingestellt, der den BvB-Spieler Marius Wolf um rund 1,4 Millionen Euro betrogen haben soll.

Zahlt der Angeklagte binnen sechs Monaten insgesamt 30.000 Euro, ist das Verfahren endgültig beendet.  Der Angeklagte habe das zugesichert und auch auf eine Entschädigung für rund fünf Monate Untersuchungshaft verzichtet, teilte das Gericht am Freitag mit. Die Staatsanwaltschaft habe dem Vorgehen zugestimmt.

Der Angeklagte soll dem Fußballer Gewinne mit einem Marketing-Unternehmen in der Türkei versprochen haben, das unter anderem mit dem brasilianischen Fußballer Ronaldinho Werbung machen wollte. So sollte unter anderem eine Deutschlandreise Ronaldinhos für eine Werbekampagne für Energy-Drinks organisiert werden. Dieser Deal kam aber nie zustande.

Marius Wolf zahlte immer wieder ein

Zwischen September 2017 und März 2019 zahlte der ehemalige Nationalspieler immer wieder Geld in das angeblich lukrative Investment ein, bekam aber nichts zurück, wie die Staatsanwaltschaft zum Prozessauftakt am Donnerstag vorgetragen hatte. Damals spielte der Dortmunder Rechtsverteidiger noch für Eintracht Frankfurt und Hannover 96.

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Marius Wolf hatte geklagt

Die Geldbeträge, die der Profi-Fußballer dem Angeklagten überwies, lagen zwischen 13.000 und 200.000 Euro. Nach Auffassung der Ankläger wurde das Geld nicht investiert, sondern diente ausschließlich dazu, das Leben des angeklagten Deutschen zu finanzieren. 

Umfassende Beweisaufnahme schwierig

Das Gericht sah allerdings schon am ersten Verhandlungstag Schwierigkeiten, eine umfassende Beweisaufnahme durchzuführen. Wichtige Zeugen säßen im Ausland - ihnen konnte bislang keine Ladung zum Prozess zugestellt werden. Andere Zeugen müssten sich, weil sie in den möglichen Betrug verwickelt sein könnten, nicht selbst belasten und könnten die Aussage verweigern. Auf dieser Grundlage sei es schwierig die Wahrheit zu ermitteln, hatte das Gericht mitgeteilt.

Nach Beratung schlug es vor, das Verfahren einzustellen, wenn der Angeklagte 20 000 Euro an die Landeskasse und 10 000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlt sowie auf die Haftentschädigung verzichtet.

 Unsere Quellen:

LG Bielefeld stellt Betrugsprozess ein

WDR Studios NRW 12.04.2024 00:23 Min. Verfügbar bis 12.04.2026 WDR Online