Anlass für die Rücktrittsforderungen ist die Krise in den Kinderkliniken und Praxen und ein Versprechen Lauterbachs, die Budgetierung für diese auszusetzen.
In einer Rede vor dem Bundestag am 15.12. hatte Lauterbach hierzu gesagt: "Jede zusätzliche Leistung, die erbracht wird, wird voll bezahlt, sodass hier nicht über Gebühr am Rande der Erschöpfung gearbeitet wird und man das noch nicht einmal komplett bezahlt bekommt."
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte wirft dem Minister jedoch vor, dieses Versprechen nicht halten zu wollen. In einem Brief an die Kassenärztliche Bundesvereinigung und den Bund der Krankenkassen habe Lauterbach noch am selben Tag einen Rückzieher von dem Versprechen gemacht und das Problem auf die Gremien abgewälzt.
BVKJ droht, Versorgungsangebot in den Praxen herunterzufahren
Der Landesvorsitzende des BVKJ in Westfalen-Lippe Dr. Marcus Heidemann fordert: "Herr Lauterbach, Sie haben die Wahl: halten Sie Ihr Versprechen und bezahlen Sie Leistungen, die erbracht werden, auch tatsächlich, oder treten Sie mit Anstand zurück, wenn Sie als Minister nicht die Macht oder den Willen haben dies umzusetzen!".
Wenn der Gesundheitsminister nicht zeitnah eine klare Aussage treffe, würden die Landesvorsitzenden des BVKJ in NRW alle Praxen aufrufen, das Versorgungsangebot deutlich zurückzufahren und ab Januar Akutpatienten nur noch durch Notfallvertretungen in wenigen Praxen einer Region versorgen zu lassen.