Die Pilger können kommen: In Kevelaer startet das Wallfahrtsjahr

Stand: 01.05.2023, 07:32 Uhr

Kevelaer startet heute in die neue Pilgersaison. Die kleine Wallfahrtsstadt am Niederrhein erwartet bis November eine Million Pilger.

Pünktlich um 10 Uhr wurde am 1. Mai im Marienwallfahrtsort Kevelaer die Pilgerpforte eröffnet. Zum Beginn des Eröffnungsgottesdienstes schlug Gastbischof Erik Varden aus dem norwegischen Trondheim mit einem goldenen Hammer dreimal gegen das Portal der Marienbasilika - eine 400 Jahre alte Tradition. Damit startete der zweitgrößte Pilgerort Deutschlands offiziell in die Pilgerzeit.

Das diesjährige Motto lautet "„Habt Vertrauen - ich bin es“". Es bezieht sich auf die biblische Überlieferung von der Stillung des Sturmes auf dem See Genezareth durch Jesus. Das Motto passe gut, da auch die Gesellschaft stürmische Zeiten erlebe, erklärte Bastian Rütten von der Wallfahrtsleitung in Kevelaer.

Bis zum Ende der Wallfahrt am 1. November werden rund eine Million Pilger in der kleinen Stadt am Niederrhein erwartet. Ziel der meisten Gläubigen ist die Gnadenkapelle mit dem Marienbild "Trösterin der Betrübten".

Kirchen füllen sich wieder

Im Wallfahrtsbüro ist man erleichtert, dass nach drei Jahren die Zeit der Pandemie und der Einschränkungen endgültig vorbei ist. Pilgergruppen können wieder in Turnhallen und Pfarrheimen gemeinsam übernachten -  Kirchen dürfen wieder bis auf den letzten Platz gefüllt sein.

Wallfahrer wollen Marienbild sehen

Auch Pilgerereignisse im Sommer wie die Motorradwallfahrt, die Wallfahrt der Tamilen und eine Wallfahrt mit 1.000 Schülern finden wieder uneingeschränkt statt. Außerdem wird im August groß gefeiert: Vor 100 Jahren wurde die Hauptkirche zur päpstlichen Basilika ernannt.

Das Marienbildnis in der Gnadenkapelle in Kevelaer | Bildquelle: WDR / Karsten Schöne

In dieser Saison rechnen die Organisatoren damit, dass wieder Hunderttausende der Wallfahrer zum nur Postkarten-großen Marienbild auf dem Kevelaerer Kapellenplatz pilgern werden. Die Wallfahrt findet seit 375 Jahren statt. Als Deutschlands größter Pilgerort gilt Altötting in Bayern.