Der Sommer kommt, sie sind wieder unterwegs: Zecken, die kleinen, nervigen Blutsauger. Außer zu nerven können sie aber leider auch Krankheiten übertragen. Experten sorgen sich darum, dass sich nun Erreger bei uns ausbreiten, die bislang vor allem im Ausland ein Problem waren.
Blitzschnelle Ansteckung mit FSME
FSME - die Frühsommer-Meningoenzephalitis - kommt langsam auch in unsere Bereiche, heißt es. Die Ansteckung geht schnell. "Tatsache ist, dass die Zecke in dem Augenblick, wo sie einen beißt, auch sofort die Erreger überträgt", sagt Klaus Kretschmer von der Biologischen Station in Wesel.
FSME kann eine tödliche Hirnhautentzündung auslösen. Und nicht nur dieses Virus - auch eine durch Bakterien verursachte Krankheit wird von Zecken übertragen: Die sogenannte Borreliose. Die überträgt sich allerdings nicht sofort. "Da dauert das 'ne Zeit lang. Man hat also Zeit, die Zecke abzusammeln und auszureißen und kann hoffen, dass die Erreger noch nicht im Körper sind", so Kretschmer.
Impfung bisher nur für Risikogebiete empfohlen
Ist es dann doch passiert, helfen gegen Borreliose Antibiotika. Gegen FSME hingegen hilft nur eine Impfung. Die wird bisher aber nur für Risikogebiete empfohlen, zum Beispiel in Süddeutschland. So weit ist man im Kreis Wesel noch nicht, sagt Klaus Kretschmer. Allerdings gebe es die ersten Fälle.
Zecken entfernen – damit schlagen sich vor allem Hundehalter oft rum. Aber: Man kann auch viel falsch machen. Wichtig ist vor allem, die Zecke so zu packen, dass sie samt Kopf gezogen wird. Um den Bissen vorzubeugen hilft unter anderem helle Kleidung: Auf der sieht man die Tiere schneller, wenn sie an einem hochkrabbeln.
Zu verhindern, dass sie auf nackte Haut gelangen, ist das A und O. Deswegen empfiehlt Kretschmer außerdem, hohe Stiefel oder gegebenenfalls Socken über der Hose zu tragen, bevor es in den Wald oder auf die Wiese geht. So lasse sich der Sommer dann zeckenfrei genießen.
Über dieses Thema berichten wir heute im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Duisburg, 19.30 Uhr.