Dreiste Wilderer: Reh nach Unfall gestohlen

Dreiste Wilderer: Reh nach Unfall in Mülheim gestohlen

Stand: 22.11.2022, 11:31 Uhr

Am Wochenende hat eine Frau in Mülheim ein Reh angefahren. Kurz nach ihrem Anruf bei der Polizei erschienen zwei angebliche Jäger und nahmen das Reh mit. Jetzt ermittelt die Polizei.

Zunächst war es nur ein tragischer Unfall: Eine 57-Jährige stößt am Samstagabend (19.11.) mit ihrem Auto im Mülheimer Stadtteil Holthausen mit einem Reh zusammen. Sie ruft die Polizei und meldet den Unfall. Kurz darauf erscheinen zwei vermeintliche Jäger - wahrscheinlich zufällig. Sie packen das verletzte Reh in einen Kleinbus und fahren davon. Vorher bieten sie der Frau aber noch an, ein Foto von dem Kennzeichen des Busses zu machen.

Wenig später erscheinen zwei Wagen am Unfallort: die Polizei und der tatsächliche Jäger. Schnell wird klar: Die beiden Männer sind keine Kollegen. Die Frau zeigt den Beamten das Foto des Kennzeichens und die ermitteln den Halter des Kleinbusses.

Polizei findet mutmaßlichen Wilderer

Die ermittelte Adresse ist ein Gutshof an der Mintarder Straße. Vor Ort können die Beamten anhand der Fotos einen 25-Jährigen als mutmaßlichen Täter identifizieren. Er sagt aus, dass er das Reh im Wald entsorgt hat. Allerdings finden Polizisten auf dem Gutshof in einem Fass Reste des toten Tieres. Eine Richterin veranlasst daraufhin eine Durchsuchung des Gebäudes.

Tatverdächtiger leistet Widerstand

Doch das versucht der mutmaßliche Wilderer zu verhindern. Die Streifenwagenbesatzung ruft Verstärkung: ein Diensthundeführer und Kräfte der Einsatzhundertschaft treffen auf den Gutshof ein. Sowohl der 25-Jährige als auch sein Bruder leisten weiter Widerstand. Bei der Durchsuchung kann die Polizei allerdings keine weiteren Reste des Rehkadavers entdecken. Sie ermittelt jetzt unter anderem wegen Wilderei.

Über dieses Thema berichteten wir am 22. November 2022 auch in der Lokalzeit Rhein/Ruhr auf WDR 2.