Die Künstlerin Juuri malt gerade das erste der Wandbilder auf eine Hausfassade in einer Wohnsiedlung in Wuppertal-Katernberg. Die Anwohner haben vorher online abgestimmt und sich das Tanzstück "Ten Chi" ausgesucht. Die Choreografie dazu hatte die Wuppertaler Tanztheater-Ikone Pina Bausch 2004 in Tokio entwickelt.
Nationalität der Künstler passend zum Bausch-Stück
Jetzt zaubert die gebürtige Japanerin Juuri ihre Interpretation an die Wand - und verwendet dabei auch Elemente der traditionellen japanischen Kunst.
Das soll genau so sein. Denn Valentina Manojlov, die Ideengeberin der Pina-Bausch-Gallery, wie das Projekt heißt, hat nur Tanzstücke ausgesucht, die im Ausland entstanden sind. Passend dazu setzen Künstler aus dem jeweiligen Land ein Motiv um. Insgesamt sollen so zehn Graffitis in ganz Wuppertal entstehen.
Pina Bausch war Deutschlands berühmteste Choreografin. Sie kreierte jahrelang als Balletdirektorin in Wuppertal prägende Tanztheater-Stücke.
Stück zeigt Gegensätze Japans
Noch kann man Juuris Werk auf der großen Fassade nur erahnen - das zarte Gesicht einer Frau in Pastelltönen. Für die Künstlerin zeigt das Stück "Ten Chi" sehr deutlich die Gegensätze ihres Heimatlandes zwischen Tradition und Moderne. Sie hat Spaß daran, sich mit Bauschs Kunst auseinanderzusetzen und ihre eigene damit zu beleben: "Ihr Stück Ten Chi ist laut und leise, stark und schwach. Farbenfroh und farblos zusammen. Und ich denke, Japan ist so. Es ist perfekt."
Demnächst geht es dann weiter in den Stadtteilen Elberfeld und Barmen mit Szenen aus "Agua" aus Brasilien, "Palermo Palermo" aus Italien und "Masurca Fogo" aus Portugal.
Unsere Quellen:
- Reporterin vor Ort
- Verein WupperOne 929 UrbanArt
Über dieses Thema berichtet der WDR am 22.07.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Bergisches Land.