Höllenblitz auf Crange Lokalzeit Ruhr 01.07.2024 13:25 Min. Verfügbar bis 31.12.2024 WDR

Sicherheitsvorwürfe gegen "Höllenblitz"-Betreiber

Stand: 01.07.2024, 20:40 Uhr

Dem Betreiber der Achterbahn "Höllenblitz" werden schwere Sicherheitsmängel vorgeworfen. Er selbst sieht sich als Opfer einer Verleumdungskampagne der Schausteller-Branche.

Schon seit Wochen wird der "Höllenblitz" auf dem Gelände der Cranger Kirmes Stück für Stück aufgebaut. Doch die bekannte Achterbahn soll nicht sicher sein. Das behaupten zumindest andere Schausteller. Sie haben sich damit jetzt an die Öffentlichkeit gewandt.

Wie die WAZ Herne berichtet, sollen Bilder von mehreren Quellen die Sicherheitsmängel zeigen. Ein Teil eines Stahlelements der Achterbahn soll durchgerostet und gerissen sein. Äußerlich würde das Teil im fertigen Zustand nicht mehr auffallen, da es hinter den Rohren der Schiene verschwinden würde, heißt es.

Betreiber spricht von "Krieg unter Schaustellern"

Für den Betreiber der Achterbahn Willi Ottens ist das nur eine winzige Sache. "Kein Bauteil kommt bei mir defekt wieder zum Einsatz", so der Betreiber gegenüber der Zeitung. "An solchen Bahnen entstehen immer mal wieder kleinere Schäden. Das wird dann fachmännisch geschweißt." Er spricht von einem Krieg innerhalb der Branche.

Im Juni sind dem Schausteller auf Crange Kupferkabel im Wert von 70.000 Euro getohlen worden. In der Zeitung beschuldigt er andere Schausteller-Kollegen der Sabotage. Zuvor hatte Ottens selbst Schausteller-Kollegen an die Behörden gemeldet.

Schaustellerbund-Präsident: Sicherheit zuerst

Der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes Albert Ritter | Bildquelle: WDR

Der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes Albert Ritter vertraut auf die Prüfbehörden. "In Deutschland gibt es sehr strenge Vorschriften, was die Prüfung der fliegenden Bauten anbelangt", so Ritter.

Einen Krieg zwischen Schaustellern sieht er nicht. "Ich glaube, das ist absolut überzogen und überspitzt. Mir ist von einem Krieg nichts bekannt." Ritter bekräftigt zudem die Zusammenarbeit zwischen Schaustellern und Behörden. "Wir halten alle zusammen und wollen eine ordentliche und tolle Kirmes."

Mehrere Unfälle in den vergangenen Jahren

In jüngster Vergangenheit gab es bereits zwei Unfälle mit dem "Höllenblitz". Trotz einer gültigen TÜV-Abnahme waren auf dem Oktoberfest zwei Waggons mit hoher Geschwindigkeit ineinander gerast. Es gab neun Verletzte. Anschließend wurde das Fahrgeschäft vorübergehend geschlossen.

Auf dem Hamburger Dom musste die Feuerwehr anrücken und mehrere Menschen retten. Ein Waggon war in der Achterbahn hängen geblieben. Höhenretter mussten die Insassen aus dem Fahrgeschäft retten.

Rheinkirmes ohne den "Höllenblitz"

Die Rheinkirmes in Düsseldorf wird in diesem Jahr ohne den "Höllenblitz" auskommen müssen. Alle Teile werden vor dem Start der Cranger Kirmes noch einmal durchgecheckt. Ob die Achterbahn dann in den Betrieb gehen kann, müssen jetzt die Behörden und der TÜV prüfen.

Unsere Quellen:

  • WDR Reporter vor Ort
  • WAZ Herne