Verdi macht im Tarifstreit Druck an Unikliniken

Stand: 25.05.2022, 13:55 Uhr

Es läuft schleppend bei den Tarifverhandlungen über Entlastungen des Klinikpersonals, findet Verdi. Und streikt parallel. Weil seit Wochen gestreikt wird, werden in den Unikliniken fast nur Not-OPs durchgeführt.

Heute soll die Öffentlichkeit nochmal alarmiert werden: In dem Streikzelt vor dem Uniklinikum in Essen schlagen die Gewerkschafter Alarm. Seit 21 Tagen macht Verdi Druck in den Tarifverhandlungen. Jetzt startet Streikwoche Nummer vier. Es geht darum, dass Pflegerinnen und Pfleger und andere Mitarbeiter in den sechs Unikliniken in NRW entlastet werden, weil Schichten oft unterbesetzt sind. Morgens seien "zwei oder drei" da, sagte ein Pfleger aus Aachen, aber "wir bräuchten fünf".

Warnung und Verständnis der Klinikleitung

In Essen hatte die Klinikleitung bereits zu Beginn der Streiks vor drei Wochen darauf hingewiesen, dass es bei der Versorgung der Patienten durch die Streiks erhebliche Einschränkungen gebe. Und, dass der Klinik die Hände gebunden seien: man unterstütze die Forderungen nach Entlastung, sei zwar Mitglied im Arbeitgeberverband des Landes, könne "jedoch keinen eigenen Tarifvertrag mit Verdi abschließen", sagte Professor Jochen A. Werner, der Leiter des Essener Uniklinikums.

Weitere Streiks

Verdi hat unterdessen weitere Streiks angekündigt. Die Tarifverhandlungen mit dem Land gehen in der kommenden Woche, am 31. Mai, weiter. "Wir streiken nicht gerne", heißt es von zwei Pflegerinnen der Uniklinik Essen. Aber man sei angespannt und kaputt und wolle wieder Freunde an dem "wunderschönen Beruf" haben.