Beim VfL Bochum ist derzeit so einiges los. Der Bundesligist stellte letzte Woche seine Pläne für die Renovierung des Stadions vor. Fraglich ist jedoch noch, welche Liga die Fans zukünftig dort zu sehen bekommen. Denn vor der Partie am Freitag (26.04.2024) gegen die TSG Hoffenheim steht der Klub aus dem Ruhrgebiet nur auf Rang 16 - und müsste damit in die Abstiegsrelegation zur 2. Bundesliga.
VfL ohne Sieg seit Februar
Ein solches Szenario wollen sie beim VfL vermeiden, doch die Form spricht gegen Bochum: Nur zwei Punkte holte die Mannschaft aus den letzten acht Spielen. Das ist weniger als jeder andere Bundesligist im selben Zeitraum. Ausgerechnet nach dem furiosen Sieg gegen den FC Bayern am 22. Spieltag Mitte Februar begann der Negativlauf für den VfL.
Den Höhepunkt erreichte diese "schwarze Serie" am vergangenen Spieltag, als Bochum erstmals seit Spieltag Nummer neun wieder auf einen der letzten drei Plätze fiel. Mit 0:1 verlor Bochum das Kellerduell gegen den VfL Wolfsburg. Das Spiel wies erstaunliche Parallelen zur Last-Minute-Niederlage gegen den 1. FC Köln eine Woche zuvor auf. "Eigentlich haben wir ganz gut gespielt", stellte Mittelfeldspieler Kevin Stöger fest.
Weil die Lage ernst ist, haben sich die Bochumer auch mit vielen Aussprachen auf das Spiel gegen die TSG vorbereitet. "Ich bin ein Freund davon, dass es auch mal Reibung geben muss. Das ist in dieser Woche geschehen", sagte Geschäftsführer Patrick Fabian.
Das habe Wirkung gezeigt, versichert Trainer Heiko Butscher. Die Übungseinheiten seien so gewesen, wie man sie sich als Trainer vorstellt: "Das ist das wichtigste Spiel der Saison. Der Druck steigt und steigt und steigt. Wir müssen brennen und das Spiel gewinnen."
Bochumer Personalprobleme in der Offensive
Zuletzt gegen Wolfsburg und Köln war man die bessere Mannschaft - und verlor dennoch. Vor allem in der Offensive hakt es derzeit beim VfL. Von den letzten 34 Torschüssen war nur einer im Tor. Das war die Führung durch Felix Passlack beim FC. Da wird Butscher froh sein, dass Bochums bester Torschütze Takuma Asano, der angeschlagen in die Trainingswoche gestartet war, nun doch rechtzeitig fit geworden ist - auch wenn dieser ebenfalls seit acht Spielen auf einen eigenen Treffer wartet.
Doch Christopher Antwi-Adjej, meist die erste Alternative für die Offensive, darf aufgrund der fünften gelben Karte nicht mitwirken. Noch schwerer wiegt der Ausfall von Patrick Osterhage (5. gelbe Karte). Der 24-Jährige hat sich im zentralen Mittelfeld zum absoluten Stabilisator im VfL-Team entwickelt und ist trotz der Negativserie eine der wenigen positiven Ausnahmen aktuell - sein Wechsel zum SC Freiburg im Sommer kommt nicht überraschend. In der Verteidigung fällt zudem Tim Oermann aus, der erkrankt ist.
TSG lässt viele Chancen zu
Was nährt die Bochumer Hoffnung? Eventuell der Fakt, dass die TSG - genauso wie Bochum - bereits 60 Gegentore kassiert hat. Oder der Umstand, dass Hoffenheim es erst einmal in dieser Spielzeit geschafft hat, ohne Gegentor zu bleiben. Keine andere Mannschaft lässt so viele Torabschlüsse zu wie die Kraichgauer. Einzig: Dafür muss der VfL das Tor dann auch treffen.