Anwohner in Dortmund sollen auf Supermarkt-Parkplätzen parken dürfen

Stand: 05.09.2024, 13:01 Uhr

Anwohner sollen in Dortmund auf Supermarkt-Parkplätzen parken dürfen, um die Parkplatz-Not zu lindern. Das fordern die Grünen.

Von Michael Westerhoff

Autofahrer drehen ihre Runden. Einmal um den Block, zweimal, dreimal. Nach 18 Uhr kann die Parkplatzsuche im Dortmunder Kreuzviertel zu einem abendfüllenden Programm für Anwohner werden. In dem dicht bebauten Viertel gibt es viel zu wenige Parkplätze für die Anwohner. Die Folge: Wer parken will, stellt sein Auto irgendwann entnervt auf dem Bürgersteig oder in zweiter Reihe ab.

Die Grünen kennen das. Das Viertel ist eine Hochburg der Partei. In dem innerstädtischen Wahlbezirk sind sie mit Abstand die stärkste Partei. Deshalb überrascht es nicht, dass ausgerechnet von ihnen nun der Vorschlag kommt, Supermarkt-Parkplätze für Anwohner zu öffnen.

Weniger Parkplatzsuche abends

Mit Abstellmöglichkeiten auf schon bestehenden Parkplätzen könnte die Anzahl der oft auf Gehwegen abgestellten Autos sehr einfach reduziert werden“, erläutert Thomas Eltner von den Dortmunder Grünen den Antrag der Partei. Die Öffnung von Supermarkt-Parkplätzen erspare den Autofahrern die allabendliche Suche und erhöhe die Aufenthaltsqualität in Innenstadt-Vierteln.

Die Idee haben sich die Grünen in anderen Städten abgeschaut. Seit Mitte Juli gibt es einen Test in Düsseldorf. Dort haben Discounter wie Lidl und Aldi ihre Stellplätze über Nacht für Anwohner geöffnet. Zum Start standen etwa 190 Parkplätze zur Verfügung. Die Zahl soll aber auf 1.000 erhöht werden. Düsseldorf wirbt gerade bei anderen Supermarkt-Ketten dafür, dass die sich auch beteiligen.

Test in Düsseldorf seit Juli

In Düsseldorf zahlen Anwohner vier Euro pro Nacht oder 30 Euro für einen ganzen Monat. Das Projekt hat für Anwohner aber mehrere Haken. Die Autos können meist erst nach 18:30 Uhr abgestellt werden und müssen morgens zwischen 6 und 8:30 Uhr wieder weggefahren werden.

Nachts und am Sonntag sind die Parkplätze häufig geschlossen. Wer einmal dort geparkt hat, kann den Wagen nicht einfach wieder holen, um zum Beispiel ins Kino zu fahren.

Wie das Supermarkt-Parken in Dortmund genau funktionieren könnte, dazu sagen die Grünen in Dortmund nichts. In einem Antrag an den Stadtrat fordern sie die Verwaltung auf, mit den Betreibern von Supermärkten Verhandlungen aufzunehmen. Bevor das Supermarkt-Parken kommt, muss dieser Antrag erst eine Mehrheit finden. Am 11. September wird der Vorschlag im Stadtgestaltungsausschuss erstmals diskutiert.

Anwohner in Dortmund sollen auf Supermarkt-Parkplätzen parken dürfen WDR Studios NRW 04.09.2024 00:41 Min. Verfügbar bis 04.09.2026 WDR Online

Unsere Quellen:

  • Die Grünen im Rat Dortmund
  • Reporter vor Ort
  • Stadt Dortmund
  • Stadt Düsseldorf