Prozessbeginn in Hagen: 48-Jähriger soll Ex-Frau getötet haben

Stand: 27.08.2024, 18:19 Uhr

Am Landgericht Hagen hat der Prozess gegen einen Mann aus Schwelm begonnen. Er soll seine Ex-Frau mit einem Messer getötet haben.

Mit einer Aktenmappe vor dem Gesicht und der Kapuze über dem Kopf betritt Oliver M. am Dienstag den großen Sitzungssaal des Hagener Landgerichts. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 48-jährigen aus Schwelm ein grauenvolles und brutales Verbrechen vor:

Auf diesem Garagenhof in Schwelm soll der Angeklagte seiner Ex-Frau aufgelauert haben. | Bildquelle: WDR / Alex Talash

Ende Februar soll er seiner getrennt lebenden Ehefrau in einem Garagenhof aufgelauert haben. Als sie ihr Auto geparkt hatte, soll der Angeklagte mit einem Messer auf die 50-Jährige losgegangen sein. Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass er die Tat heimtückisch und aus niederen Beweggründen begangen hat. Angeklagt ist Oliver M. deshalb wegen Mordes.

Trennung von seiner Ehefrau als mögliches Motiv

"Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er aus Wut über die Trennung gehandelt hat. Es soll aber auch schon vor der Trennung zu körperlichen Übergriffen auf die Frau gekommen sein", sagt Gerichtssprecher Marcus Teich. Auch finanzielle Gründe könnten laut Gericht eine Rolle gespielt haben.

15jähriger Sohn als Nebenkläger

Rechtsanwältin Heike Tahden-Farhat vertritt den Sohn des Angeklagten als Nebenkläger. | Bildquelle: WDR / Martin Wilger

Der 15jährige Sohn des Angeklagten tritt im Prozess als Nebenkläger auf. Er wird seit der Tat vom Jugendamt betreut. "Er ist sehr sachlich, sehr realistisch, zumindest nach außen hin. Wie es ihm wirklich geht, kann man sich nur denken. Ich vermute, ganz schlecht", erklärt seine Anwältin Heike Tahden-Farhat.

"Er hat seine Mutter verloren, der Vater sitzt in Untersuchungshaft. Ich denke, keiner von uns kann sich in ihn hineinversetzen." Persönlich im Gerichtssaal erscheinen werde ihr Mandant nicht, sagt die Anwältin.

Urteil wird im November erwartet

Ende der Woche soll der Prozess weitergehen. Sollte er wegen Mordes verurteilt werden, droht dem Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe. Ein Urteil könnte es im November geben.

Quellen:

  • Landgericht Hagen
  • Rechtsanwältin Heike Tahden-Farhat
  • WDR-Reporter vor Ort