Seit mehr als elf Jahren betreuen Oberärztin Tanja Brüning und ihr Team aus Pädagoginnen, Ärztinnen und Psychologinnen Kinder. Es sind Kinder, die aufgefallen sind.
Sei es in der Klinik, weil sie Verletzungen haben, die merkwürdig sind oder weil sie beim Jugendamt aufgefallen sind, über körperliche und sexuelle Gewalt gesprochen haben.
Neueste Dokumentationstechnik
In den alten Räumen sind die Mitarbeitenden manchmal an ihre Grenzen gestoßen. Studien zeigen, dass die Umgebung und die Art der Untersuchung im Kinderschutz entscheidend sind, damit die Kinder das Erlebte verarbeiten.
Besonders wichtig im neuen Kinderschutz-Haus ist die Dokumentationstechnik. In den kindgerechten Räumen sind mehrere Kameras und Mikrofone der neuesten Generation angebracht. Sollten die Kinder etwas sagen, das für die spätere Aufarbeitung einer Misshandlung wichtig wird, sind solche Aufnahmen extrem wichtig.
Neues Haus wird durch Spenden finanziert
Die Kinder müssen dann ihre Geschichte nicht immer wieder erzählen. Die Gefahr, dass sie erneut traumatisiert werden, ist so geringer. Polizei, Juristen und Gutachter können dann auf diese hochwertigen Aufnahmen zugreifen und die Aussagen später bewerten.
Finanziert wird das Kinderschutz-Haus durch Spenden. So konnte das Haus direkt neben der Dattelner Kinder- und Jugendklinik gekauft werden. Es ist dann nach den Erfordernissen der Fachleute aus- und umgebaut worden.
Eröffnung durch NRW-Gesundheitsminister Laumann
Obwohl die Kinderklinik in Datteln wie andere Krankenhäuser auch unter finanziellem Druck steht, zählt das Kinderschutz-Haus als Ausrufezeichen. Als Gesellschaft trage man Verantwortung, nicht wegzusehen, wenn Kinder Gewalt erfahren, sagt Martin Meyer, Geschäftsführer der Vestischen Kinder- und Jugendklinik.
Das Haus für die Kinder ist am Freitag in Anwesenheit von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann eröffnet worden.
Unsere Quelle:
- WDR-Reporter vor Ort