Uni Duisburg-Essen: Stundenlanges warten auf die Fräse

Stand: 18.10.2022, 18:08 Uhr

Eine neue Maschine bietet Forschenden an der Uni Duisburg-Essen ganz neue Möglichkeiten: Mit der Hightech-Fräse können sie Bauteile für winzige Chips jetzt auch selbst herstellen. Bis die Fräse aber an ihrem neuen Standort angekommen war, dauerte es aber viel länger als erwartet.

Die Erleichterung ist Professor Nils Weimann anzusehen. Um kurz nach 17 Uhr steht er am Dienstagnachmittag (18.10.) vor einem Büro im zweiten Stock des LT-Gebäudes der Uni Duisburg-Essen. Nur noch wenige Zentimeter fehlen, bis die neue Hightech-Fräse auf ihrem neuen Fundament sicheren Halt findet. Dann geht bei den Mitarbeitern der Transportfirma der Daumen rauf: Alles klar, die Maschine steht. “Endlich“, Weimann lächelt, “es war ein langer Tag.“

Mehr als sieben Stunden hat die Aktion gedauert. Um kurz nach 8 Uhr hatte ein großer Schwertransport die Fräse an den Campus Duisburg geliefert, danach kam ein noch größerer Kran, der die Maschine an den vorgesehenen Platz heben sollte. Vier Tonnen schwer, etwa so groß wie ein Transporter: Die Fräse passte weder durch eine Tür noch in den Lastenaufzug. Darum hatte die Uni extra ein Loch in die Fassade schlagen lassen und ein Gerüst aufgebaut.

Für die Anlieferung der neuen Fräse musste eine Außenwand geöffnet werden. | Bildquelle: WDR/ Danny Pabst

Kran war zu schwach für die Fräse

Der 60 Tonnen schwere Mega-Kran hat eigentlich genug Power für die Fräse. Dann hakt es aber doch: Der Arm des Krans muss weiter als gedacht nach außen schwenken. Ein Lkw muss mehrere Tonnen Zusatzgewichte liefern, die dem Kran mehr Halt geben.

Nach knapp zwei Stunden Pause geht es weiter. Der Kran hebt die Fräse auf das Gerüst vor dem Loch in der Außenwand, oben nehmen Mitarbeiter der Herstellerfirma vom Bodensee die Maschine in Empfang. Die letzten Meter vom Gerüst auf das Fundament dauern nochmals eine Stunde. Dann ist es geschafft. Sichtlich erleichtert stoßen Monteure und Studierende mit einer Flasche Bier an.

 Deutschlandweit einzigartig

Mit der neuen Präzisions-Fräse haben die Studierenden in Duisburg Möglichkeiten wie keine andere Uni in Deutschland. Konrad Müller promoviert im Fachbereich Höchstfrequenztechnik an der Uni Duisburg-Essen und erklärt: “Wir können jetzt Bauteile nicht nur entwerfen sondern auch selbst herstellen. Die Terahertz-Technik wird zum Beispiel im Bereich der Robotik eingesetzt oder bei der Entwicklung des künftigen Mobilfunkstandards 6G.“