Leiharbeiter im Kleis Kleve leben oft unter schlimmen Bedingungen. Schimmel, Feuchtigkeit, viel zu viele Menschen auf engstem Raum, oft unter fragwürdigen hygienischen Bedingungen.
Das soll und muss besser werden - so sieht das auch die NRW-Landesregierung und ermöglichte den Städten weitreichende Kontrollmöglichkeiten.
Man sei auf einem guten Weg
Die zuständige NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach von der CDU sieht die Behörden auf einem guten Weg: „Wir haben mehrere grenzüberschreitende Kontrollen gemacht, zusammen mit den Niederlanden. Es wurden 28 Gebäudeschließungen verfügt.“
Das sei ein guter Anfang. Denn so kommen die Menschen, die oft einfach ausgebeutet werden, aus den dreckigen Unterkünften heraus. Das jedenfalls sieht Claudia Bednarski so. Sie ist Bildungsberaterin bei „Arbeit und Leben“, einer Organisation, die den Arbeiterinnen und Arbeitern helfen will.
Sie vergleicht Anwerben und Arbeitsbedingungen mit dem Menschenhandel bei der Prostitution. „Und wenn die dann aus der Unterkunft raus müssen, verlieren sie auch den dazu gehörenden Arbeitsplatz und haben gar nichts mehr. Oft reicht es nicht einmal für die Zugfahrkarte zurück in die Heimat.“
Inzwischen werden die Arbeitskräfte - meist aus Rumänien und Bulgarien - nicht mehr in großen Mietshäusern untergebracht. Sondern möglichst unauffällig in Einfamilienhäusern. Damit erhöht sich für die Leiharbeitsfirmen zwar der Aufwand für den Transport der Menschen. Aber das ist offenbar immer noch billiger, als die Arbeiter anständig unterzubringen und zu bezahlen.
Gesetze und Verordnungen sollen überprüft werden
Die falschen Versprechen der Leiharbeitsfirmen locken aber immer noch zu viele Menschen an. Die Landesregierung will deshalb Gesetze und Verordnungen überprüfen: Reicht der Schutz für die Arbeiterinnen und Arbeiter? Sind die Kontrollen effektiv?
Geht es nach dem Willen der Ministerin, sollen spätestens im kommenden Jahr die Gesetze verschärft werden. Und in den Niederlanden laufen bereits Strafverfahren gegen insgesamt 10 offenbar dubiose Leiharbeitsfirmen.
Unsere Quellen:
- NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU)
- Organisation "Arbeit und Leben"
- Reporter vor Ort
- dpa