"Das kann man sich einfach nicht vorstellen. Die Wohnung war komplett zugemüllt und dreckig, die Tiere liefen durch alle Räume", erzählt Simon Kaumanns, stellvertretender Duisburger Tierheimleiter. Über mehrere Tage mussten die Tierpflegerinnen und Tierpfleger die weißen Albino-Mäuse mit Lebendfallen in der Messi-Wohnung einfangen.
Im Tierheim sind die teilweise kranken Tiere jetzt in mehreren Gehegen und Käfigen untergebracht - getrennt nach Männchen und Weibchen. Viele der weiblichen Mäuse sind tragend, haben zum Teil schon geworfen. "Wir erwarten in den nächsten Wochen 300 bis 400 Babymäuse", sagt Simon Kaumanns.
Im Duisburger Tierheim wird es eng
Im Durchschnitt bringen die Weibchen zwischen vier und fünf Junge zur Welt. Die ersten Duisburger Albino-Mäuse hatten allerdings Würfe zwischen acht und elf Tieren. Nicht alle überleben, teilweise wird der Nachwuchs von den anderen Mäusen gefressen.
Trotzdem wird es in den nächsten Wochen eng im Duisburger Tierheim. "Ich werde jetzt noch mal in eine Zoohandlung fahren müssen, um weitere Käfige zu besorgen", sagt Kaumanns.
Dass Pflegerinnen und Pfleger Tiere aus Wohnungen retten müssen, ist keine Seltenheit. "Diese Größenordnung ist aber schon beachtlich", sagt Tierpflegerin Lena Holeksa, die sich um die teilweise auch kranken Mäuse kümmert.
"Es übersteigt auch unseren Einsatz von vor ein paar Wochen". Da hatten sie und ihre Kolleginnen und Kollegen 43 Katzen aus einer Wohnung gerettet und das Tierheim an seine räumlichen Kapazitäten gebracht.
Die aktuell noch 135 Albino-Mäuse werden jetzt gesund gepflegt und sollen dann möglichst schnell vermittelt werden.