Vom absoluten Publikumsmagneten ist die Warenhauskette Karstadt zum Problemfall geworden. Das Traditionshaus am Limbecker Platz ist ab morgen Geschichte.
Essen trifft es doppelt - auch die Zentrale in Bredeney soll nach 55 Jahren bald nach Düsseldorf umziehen. Seit der Fusion mit Kaufhof heißen beide Warenhäuser Galeria. Auch die Filiale in Wesel soll ab Montag für immer geschossen bleiben.
Warenhäuser seit fast 150 Jahren
Gegründet wurde Karstadt im 1881 vom gleichnamigen Händler in Wismar. Karstadt unterband das Feilschen, führte feste Preise und verlangte Bargeld - für die damalige Zeit revolutionär. Kaufhof geht auf den Textilhändler Leonhard Tietz zurück, der 1879 ein Geschäft in Stralsund eröffnete.
Bis in die 1990er Jahre wachsen die beiden Konzerne, auch durch Übernahmen und Fusionen. Doch bereits zu Beginn der 2000er Jahre ist Karstadt in finanziellen Schwierigkeiten. Mehrmals wird der Konzern umgebaut. 2009 stellt der damalige Eigentümer einen Insolvenzantrag.
Fusion zwischen Kaufhof und Karstadt nach mehreren Anläufen
2018 fusionieren die beiden Kaufhausketten, doch schon zwei Jahre späte folgt die nächste Insolvenz im Jahr 2020. Zu dem Zeitpunkt hat Galeria noch 171 Filialen. Doch der Abstieg geht weiter. Im Jahr 2022 folgt die nächste Pleite. Auch mit staatlicher Hilfe wird der Konzern weiter saniert, in der Folge werden weitere Filialen geschlossen. Doch letztlich gelingt die Sanierung nicht. Zum dritten Mal meldet der Konzern innerhalb weniger Jahre Insolvenz an.
Das Verfahren endet Anfang August. Übrig sollen bundesweit 83 Filialen bleiben, die moderniseirt werden sollen.
Darüber berichtet die Lokalzeit Ruhr auch im Radio auf WDR 2.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- dpa