Erster Mini-Wald in Essen

Neue Mini Wälder entstehen im Ruhrgebiet

Stand: 15.03.2023, 07:27 Uhr

Er soll eine Oase inmitten der dicht bebauten Stadt werden: der erste Tiny Forest in Essen. Nach japanischem Vorbild entsteht der Mini-Wald mitten im Stadtteil Bochold auf nur 200 Quadratmetern. Immer mehr Ruhrgebietsstädte setzen auf die kleinen Erholungsflächen.

Kinder von zwei Schulklassen und einer Kita krempeln die Ärmel hoch und nehmen den Spaten in der Hand, um die ersten Setzlinge zu pflanzen. Aus den zarten Pflänzchen sollen einmal kräftige Bäume für einen kleinen, aber feinen Wald werden. Dafür kommen nur einheimische Baumarten in die Erde.

Kleine Attraktion im Stadtteil

Hainbuche, Eiche und Feldahorn sind genauso vertreten wie die Obstgehölze Wildapfel und Johannisbeere. So entsteht mitten in der Stadt ein Lebensraum für Schmetterlinge, Vögel und Insekten. Quartiersmanagerin Dorothee Linneweber spricht von einer kleinen Attraktion für den Stadtteil Essen-Bochold: "So ein Miniwald ist gut für das Klima, kann als Waserspeicher fungieren, ist gut für Tier- und Pflanzenwelt und vor allem auch eine Erholungsoase für Menschen."

Modell Tiny Forest immer beliebter

Es ist der erste Mini-Wald in Essen, ein zweiter entsteht in Kürze im Stadtteil Stoppenberg. Mit einer Fläche von 500 Quadratmetern ist er mehr als doppelt so groß wie der im Stadtteil Bochold. Auch in anderen Städten in NRW entstehen solche kleinen Waldflächen mitten in der City, unter anderem in Bochum. Hier wird von "Pocket Parks" gesprochen. Federführend für das Projekt ist die Emschergenossenschaft.

Studie sieht positive Wirkung auf psychische Gesundheit

Rückenwind für das Modell der Tiny Forests kommt von der Universität Witten/Herdecke. In einer Studie der Fakultät für Gesundheit haben Forscher herausgefunden, dass Grünflächen und Wälder einen positiven Einfluss auf Menschen mit depressiven Verstimmungen haben. "Es muss nicht der ganz große, entlegene Wald sein, auch Grünflächen in der Stadt scheinen viel zur psychischen Gesundheit der Bevölkerung beizutragen", sagt Arndt Büssing, Professor für Lebensqualität, Spiritualität und Coping an der Uni Witten/Herdecke.