Weg von der Kohle, um das Klima zu retten. Das hat sich auch thyssenkrupp Steel auf die Fahnen geschrieben. Und dabei ist Wasserstoff der Schlüssel. Bis 2045 will der Konzern klimaneutral produzieren und dafür acht Milliarden Euro einsetzen.
Mit grünem Wasserstoff in die Zukunft
In Duisburg geht mit der neuen Pipeline das Projekt H2Stahl an den Start: Am größten europäischen Stahlstandort wollen die Projektpartner thyssenkrupp Steel und AirLiquide Deutschland grünen Wasserstoff bei der Herstellung von Roheisen im Hochofen einsetzen.
Die Pipeline wurde vom Industrieunternehmen Air Liquide gebaut. Sie transportiert grünen Wasserstoff für die Herstellung von klimafreundlichem Stahl. Im Herbst 2023 soll in Oberhausen eine 20 MW-Wasserelektrolyseanlage fertiggestellt sein, die auf Basis von grünem Strom erneuerbaren Wasserstoff über die vier Kilometer lange Pipeline ins Stahlwerk nach Duisburg liefert.
Die neue Pipeline verbindet das Gelände des Thyssenkrupp-Stahlwerks mit dem rund 200 Kilometer langen Wasserstoff-Fernleitungsnetz von Air Liquide an Rhein und Ruhr.
Weiterentwicklung der Klimastrategie
Langfristig wird nur allein thyssenkrupp Steel rund 720.000 Tonnen des klimafreundlichen Gases pro Jahr benötigen. Das Unternehmen braucht dafür locker den grünen Strom von 3.800 Windrädern.
Ein Fokus des Unternehmens liegt daher auf dem zügigen Aufbau einer Versorgungsinfrastruktur für grünen Wasserstoff. Dazu laufen aktuell verschiedene nationale und internationale Projekte und Kooperationen.
Wasserstoff statt Kohle
Das Ziel ist klar: Bis 2045 soll die Stahlproduktion bei thyssenkrupp Steel klimaneutral werden. "Wir schaffen die Kohle ab, nicht das Stahlwerk", sagt Dr. Arnd Köfler, CTO thyssenkrupp Steel Europe AG. "Mit unserer Klimastrategie forcieren wir die bisherigen Aktivitäten zur Emissionsreduzierung, übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und bekennen uns zum Pariser Klimaschutzabkommen von 2015."
Die Stahlproduktion ist durch die Verbrennung von Kohle dreckig. Denn das, was in die Luft gepustet wird, ist klimaschädliches CO2. Für 2,5 Prozent des gesamten Deutschen Ausstoßes ist das Unternehmen nach eigenen Angaben verantwortlich.
Wenn alles glatt läuft könnte dann in vier Jahren mit der neuen Anlage in Duisburg sauberer Wasserdampf statt Kohlendioxid rausgeblasen werden.