In Engelskirchen ist bei einem toten Frischling das sogenannte „Aujeszky-Virus“ aufgetreten. Bei einer routinemäßigen Untersuchung seien im Blut des Tieres Antikörper des Virus aufgetaucht, heißt es vom zuständigen Veterinäramt. Ob das Tier akut infektiös war, oder die Erkrankung überstanden hatte, lässt sich daraus nicht ableiten.
In der Region und auch in ganz Deutschland treten immer wieder Fälle der Krankheit auf, so ist das Virus auch im Kreis Euskirchen keine Neuheit: Acht bis zehn Fälle gebe es im Monat, heißt es vom Kreis. Im Oberbergischen Kreis ist es hingegen das erste Mal, dass das Virus in den vergangenen Monaten aufgetreten ist.
Wildschwein-Virus für Hunde gefährlich
Die Aujeszkysche Krankheit ist eine vor allem bei Wildschweinen weit verbreitete Viruserkrankung. Während sie bei den Schweinen selbst meist ohne größere Symptome verläuft, ist sie vor allem für Hunde, insbesondere für Jagdhunde eine große Gefahr.
Übertragung durch schnüffelnde Hunde - vor allem bei der Jagd
„Die Übertragung kann etwa durch Nasensekrete passieren, oder wenn das Fleisch eines akut infizierten Tieres verfüttert wird“, erklärt Philipp Ising vom Oberbergischen Kreis. Es kann also schon reichen, dass ein Hund im Wald mit seiner Nase in einem verendeten Tier herumschnüffelt, in dem das Virus aktiv ist.
Vor allem Jäger sollen deshalb auf ihre Tiere aufpassen und von den erlegten Schweinen fernhalten. Allerdings sei dies in der Jägerschaft auch bekannt, heißt es von Kreis Euskirchen: "Wir verstehen nicht, warum da jetzt eine große Welle gemacht wird", sagt Jochen Weins vom dortigen Veterinäramt. Bei Waldspaziergang gäbe es dagegen kaum Kontakte mit möglicherweise infizierten Wildschweinen. "Für den Spaziergänger-Hund ist das nicht gefährlich, der kommt ja in nicht im Berührung mit den Tieren."
Symptome: Juckreiz, Benommenheit, Appetitlosigkeit
Die Krankheit zeigt sich bei Hunden vor allem über neuronale Auffälligkeiten: Die Inkubationszeit betrage in der Regel vier bis sieben Tage, „dann kann das Tier benommen oder unkoordiniert wirken, manchmal verweigert es auch die Nahrungsaufnahme“, so Philipp Ising vom oberbergischen Kreis. Auch ein starker Juckreiz der Tiere sei ein typisches Zeichen.
Empfehlung: Hunde anleinen
Ist ein Hund mit dem Virus infiziert, verläuft die Krankheit im überwiegenden Fall tödlich. „Wir empfehlen deshalb, Hunde nicht frei durch den Wald laufen zu lassen, sondern mit den Tieren auf den Wegen zu bleiben“, sagt Ising.
Bisher gebe es keine Möglichkeiten, das Virus zu bekämpfen. Und da die Krankheit nicht als Tierseuche eingestuft ist, wird sie auch nicht von offizieller Seite bekämpft.
Unsere Quellen:
Über das Thema berichtet der WDR am 16.10.2024 in der Lokalzeit aus Köln im Hörfunk und Fernsehen.