Historische Demo gegen Aachener Bischof

Stand: 18.11.2024, 06:00 Uhr

Das Bistum Aachen dürfte einen historischen Moment erleben. Es geht um eine Demonstration gegen Aachens Bischof Helmut Dieser.

Die Demonstration sei wohl die erste in der Geschichte des Bistums, die sich direkt gegen einen Bischof wendet, heißt es von Seiten der Initiatoren. Bischof Helmut Dieser wird von seinen Gegnern unmoralisches Verhalten vorgeworfen, weil er bei zwei Prozessen auf die Verjährung der Taten gepocht und Recht bekommen hatte. Andere Bischöfe waren seinem Beispiel gefolgt.

Neuer Veranstaltungsort

Seitdem steht der Bischof massiv in der Kritik. Die Polizei hat die angekündigte Protestaktion mittlerweile vom Münsterplatz an den Elisenbrunnen verlegt. Aus zwei Gründen. Zum einen wird am Münsterplatz aktuell der Aachener Weihnachtsmarkt aufgebaut. Zum anderen gibt es dort nach Ansicht der Polizei zu wenig Fluchtwege.

Teilnehmerzahl könnte deutlich steigen

Die Polizei geht davon aus, dass am neuen Veranstaltungsort, dem Aachener Elisenbrunnen, weit mehr Menschen mit dabei sein könnten als die angemeldeten 120 Teilnehmer. Wie viele genau, das werde sich wohl erst am Abend zeigen, sagte ein Sprecher. Die Befürchtung ist nicht ganz unbegründet. Zu der Demonstration haben gleich mehrere Gruppen aufgerufen.

Los geht's um 17.30 Uhr

Neben dem Betroffenenrat werden auch Vertreter der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, des Diözesanrats und Vertreter des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend mit von der Partie sein. Sie alle wollen am Montag (18.11.24) ab 17.30 Uhr vor Ort kurze Reden halten und ihrem Unmut über das, aus ihrer Sicht, unangemessene Verhalten des Aachener Bischofs zum Ausdruck bringen.

Auch der Bischof kommt

Bischof Helmut Dieser hat gestern (Sonntag 17.11.) angekündigt, dass er ebenfalls vor Ort sein wird. Er wolle mit den Demonstranten ins Gespräch kommen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bistums. Bis Ende Oktober hatte das Bistum Aachen nach eigenen Angaben bereits 3,5 Millionen Euro an Opfer ausgezahlt. Bis dahin hatten sich dort 65 Betroffene gemeldet. 28 Anträge auf Entschädigung wurden gestellt.

Quellen:

  • Bistum Aachen
  • Betroffenenrat
  • Bund deutscher katholischer Jugend
  • Polizei Aachen

Über dieses Thema berichten wir am 18.11.2024 auch im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Aachen, 19.30 Uhr.