Nach Angaben des Oberstaatsanwaltes geht es um den Anfangsverdacht der fahrlässigen Gewässerverunreinigung. Im Laufe des Verfahrens werde geprüft, ob es möglicherweise Versäumnisse bei der Wartung des Tanks gegeben hat, aus dem die Gülle ausgelaufen war.
Ausgelaufene Menge geringer als gedacht
Die Gülle ist nach Angaben der Kreisverwaltung Mettmann über die Ruhr in den Essener Baldeneysee geflossen. Insgesamt seien es 700.000 Liter gewesen und nicht die zuerst befürchteten 2 Millionen Liter. Der Landwirt habe zusammen mit Nachbarn einen Großteil des Tankinhalts in Behältern auffangen können.
Dichtung defekt
An einem großen Behälter aus Beton, der bis zu zwei Millionen Liter Gülle fasst, war wohl eine Dichtung defekt. Die Gülle floss laut Feuerwehr in den angrenzenden Igelsbach. Dieser mündet in den Hardenberger Bach und fließt über den Deilbach in die Ruhr.
Ausmaß des Schadens noch unklar
Das Umweltamt Mettmann hatte noch am späten Montagabend Umweltalarm ausgerufen. Die Betreiber der Trinkwassergewinnungsanlage an der Ruhr wurden informiert. Die Trinkwasserversorgung sei aber nicht in Gefahr gewesen. Die ausgelaufene Gülle sei in den Gewässern schnell verdünnt worden.
Experten untersuchen den Umweltschaden, das genaue Ausmaß ist derzeit aber noch unklar. Vor einigen Jahren gab es einen ähnlichen Vorfall in Wipperfürth. Dort waren die ökologischen Folgen enorm.
Aufräumarbeiten laufen
An dem landwirtschaftlichen Betrieb in Velbert laufen Aufräumarbeiten. Das heißt, Feststoffe und belasteter Schlamm werden entsorgt. Bis Dienstag wurden acht tote Fische in den Gewässern entdeckt. Es könnte aber sein, so der Kreis, dass noch weitere gefunden werden.