Flutkatastrophen-Rettungsaktion in Leverkusen Lokalzeit aus Köln 07.11.2023 Verfügbar bis 07.11.2025 WDR Von Christian David

Bundespolizei übt Rettung mit dem Hubschrauber aus dem Rhein

Stand: 07.11.2023, 20:45 Uhr

Am Hitdorfer Rheinufer in Leverkusen haben heute DLRG und Wasserwacht die Rettung von Menschen aus dem Wasser mit dem Hubschrauber geübt. Das Szenario: eine Flutkatastrophe.

Von Christian David

Bei der Wasserrettung zählt jede Sekunde und muss jeder Handgriff sitzen. In Not geratene Menschen müssen so schnell wie möglich aus dem Wasser gezogen werden. Die Arbeitsgemeinschaft „hubschraubergestützte Wasserrettung“ übt zweimal im Jahr den Ernstfall.

Kalte Temperaturen machen Übung schwieriger

Der Rhein hat aktuell eine Fließgeschwindigkeit von bis zu 12 km/h, je nach Wasserstand. Die Wassertemperaturen liegt aktuell bei 11 Grad. So ist es für die zu rettenden Personen der DLRG und der Wasserwacht eine besondere Situation, sich im Wasser bis zur Bergung aufzuhalten.

Gelungene Rettungsaktion | Bildquelle: WDR/ Christian David

Ein "Geretter" ist diesmal Christian Behnke von der DLRG: "Man muss dem Material und den Personen vertrauen, die einen retten. Das gehört dazu. Wenn man sich aber überlegt, dass sich im Ernstfall ein Ungeübter die Ruhe bewahren muss, kann da sicherlich ein mulmiges Gefühl aufkommen."

Szenario: Flutkatastrophe

Das heutige Szenario nimmt eine Flutkatastrophe und die Menschenrettung aus fließenden Gewässern an. Rund 35 Spezialisten, darunter Piloten und Flugtechniker der Bundespolizei, nehmen an dieser Übung teil. Geplant hat sie Joerg Bayer von der Bundespolizei-Fliegerstaffel Sankt Augustin.

Hubschrauberpilot Joerg Bayer | Bildquelle: WDR/Christian Peters

"Die Schwierigkeit hier ist, dass sich die Person im Wasser mitbewegt. Zur Rettung müssen wir aber die Position direkt über unserem Ziel halten. So muss die Fluggeschwindigkeit ähnlich der Strömungsgeschwindigkeit des Rheins sein. Das ist die große Herausforderung für uns", erklärt der Hubschraubepilot.

Warnung vor Schwimmen im Rhein

Damit es aber im besten Falle gar nicht erst zu einer Wasserrettung aus der Luft kommt, warnt André Flötotto von der DLRG vor dem Schwimmen in Fließgewässern mit starker Strömung: "Ich rate auf jeden Fall davon ab, im Rhein zu schwimmen. Schwimmen bei diesen hohen Fließgeschwindigkeiten ist grundsätzlich gefährlich."

Luftretter der DLRG und der Wasserwacht absolvieren mit dieser Übung ihre halbjährliche Fortbildung an Bord des Bundespolizei Hubschraubers auf dem Rhein bei Leverkusen-Hitdorf.

Bundesweit gibt es in insgesamt sechs Gruppen von Luftrettern, die jeweils einem Hubschrauberstandort der Bundespolizei zugeordnet sind. Zu der Gruppe im Rheinland zählen insgesamt 18 Luftretter.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 7.11.2023 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Köln und im Radio auf WDR 2.