Der 42-jährige Belgier war in der vergangenen Woche wegen absichtlicher schwerer und gefährlicher Körperverletzung zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Der Angeklagte hatte bis zum letzten Verhandlungstag seine Unschuld beteuert. Spitzenmanager Günther war im März 2018 in der Nähe seines Hauses in Haan von zwei Männern mit hochkonzentrierter Schwefelsäure überschüttet und schwer verätzt worden.
Spuren am Tatort gefunden
Am Tatort war ein Handschuh mit DNA-Spuren des Belgiers gefunden worden. Die Erklärung des Mannes, die Handschuhe seien ihm gestohlen und als falsche Fährte am Tatort platziert worden, überzeugte das Gericht nicht.
Günther war zum Zeitpunkt des Anschlags Finanzvorstand der damaligen RWE-Tochter Innogy. Damals stand die Übernahme von Innogy durch Eon unmittelbar bevor. Günther vermutet als Auftraggeber des Säureattentats eine Person in seinem damaligen beruflichen Umfeld, die ihn als Konkurrenten habe ausschalten wollen.