Sogar drei Anlässe gibt es zu feiern: Zuerst natürlich das 90-jährige Bestehen des Museums, benannt nach dem Physiker Wilhelm Conrad Röntgen, der die Strahlen entdeckte und nutzte, um Unsichtbares sichtbar zu machen. Zum anderen 70 Jahre Gesellschaft der Freunde und Förderer des Museums. Und schließlich die Fertigstellung der neuen Abteilung, die aufzeigt, wie heutzutage Röntgenstrahlen und daraus weiterentwickelte Verfahren vor allem in der Medizin zum Einsatz kommen.
Alles andere als verstaubte Röntgen-Schätzchen
1932 eröffnet in einer Villa, ist das Museum über die Jahre stetig gewachsen. Ein Anbau folgte dem nächsten und auch die Zahl der Ausstellungsstücke nahm unvermindert zu. Röntgen-Apparate der ersten Stunde oder skurrile Exponate - wie die mit Krebs befallene Hand eines Arztes, der sie nach seinem Tod spendete, um auf die Gefahren der Technologie aufmerksam zu machen.
Gezeigt wird, wie sich im Folgenden die Strahlen völlig gefahrlos zunutze gemacht wurden - in der Medizin, aber auch allgemein in der Wissenschaft. Wie Mumien unter zig Lagen Bandagen sichtbar gemacht werden oder verborgene Figuren unter der dicken Farbschicht eines Gemäldes.
Röntgenstrahlen: alte Technologie top-aktuell
Jüngstes Kind des Museums ist die frisch eröffnete Dauerausstellung rund um moderne medizinische Bildgebung und Radiotherapie. Soll heißen: gezeigt wird medizinisches Gerät, wie es einem beim Zahnarzt, Kardio- oder Radiologen begegnet - Erklärung ihrer Funktionsweise inklusive. Die nicht ganz billigen Ausstellungsstücke, wie ein Computer- Tomograph, sind in der Regel Spenden.
Ohne Sponsoren nix los
Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz formuliert es schmunzelnd: "Die Haushaltslage war - sagen wir mal - angespannt." Ohne private Spenden, Stiftungen, Leihgaben deutscher Weltunternehmen hätte die Stadt die Modernisierung des Hauses nicht stemmen können. Und das Museum sei immens wichtig für die Jugend, die an die Technik herangeführt wird und für das Image der Stadt als Erfinderschmiede. Museumsleiter Uwe Busch fügte die Hoffnung an, dass man in Anlehnung an das "Silicon Valley" von Remscheid vielleicht mal als dem "Röntgen Hill" sprechen wird.