Zwei mutmaßliche Raser in Aachen vor Gericht

Stand: 23.10.2023, 13:13 Uhr

Vor dem Aachener Landgericht hat am Montag der Prozess gegen zwei mutmaßliche Raser begonnen. Angeklagt sind eine 31-jährige Frau und ein 33 Jahre alter Mann.

Von Ingo Wagner

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Angeklagten vor, einen Fußgänger überfahren und lebensgefährlich verletzt zu haben.

Die 31 Jahre alte Angeklagte soll im Februar am frühen Morgen unter Alkohol- und Drogeneinfluss in einem Auto mit weit überhöhter Geschwindigkeit durch die Aachener Innenstadt gerast sein. Einen Führerschein hatte sie nicht. Ihr 33 Jahre alter Mitangeklagter saß laut Staatsanwaltschaft auf dem Beifahrersitz. Auch er hat keinen Führerschein.

Mann beim Überqueren der Straße angefahren

Auf ihrer rasanten Fahrt durch die Innenstadt überfuhr die 31-Jährige nach Angaben der Staatsanwaltschaft schließlich auf der Jülicher Straße in Aachen einen Mann, der gerade die Straße überqueren wollte. Er wurde mehrere Meter durch die Luft geschleudert.

Das Opfer wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert und schwebte mehrere Wochen in akuter Lebensgefahr. Die Ärzte konnten schließlich sein Leben retten. Die Staatsanwältin erklärte, der Mann werde sein Leben lang von Folgen des schweren Unfalls gezeichnet bleiben. Die Ärzte mussten ihm einen Unterschenkel amputieren.

Fahrerflucht nach der Tat

Nach dem schweren Unfall sollen die Angeklagten zunächst angehalten haben. Zeugen wollen gehört haben, wie sie sich lautstark auf der Straße über den Unfall unterhielten. Dann sollen sie die Plätze im Auto gewechselt haben. Der 33-Jährige Mann soll laut Staatsanwaltschaft anschließend das Auto gefahren haben. Die 31-Jährige habe auf dem Beifahrersitz gesessen. Den Schwerverletzten sollen sie einfach liegen gelassen haben. Schon nach kurzer Zeit blieb das von dem Unfall schwer beschädigte Auto stehen.

Angeklagt sind sie die beiden wegen versuchten Mordes bzw. wegen der Beihilfe zum versuchten Mord, da die Staatsanwaltschaft davon ausgeht, dass die beiden versucht haben, ihre Tat durch Unfallflucht zu verdecken, anstatt dem schwerverletzten Opfer zu helfen.