Betrug mit Corona-Tests: Fünfeinhalb Jahre Haft für Angeklagten

Stand: 19.06.2024, 16:13 Uhr

Das Landgericht Köln hat einen Mann wegen gewerbsmäßigen Betrugs mit Coronatests zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Mann hatte u. a. Testzentren im Rhein-Erft-Kreis und dem Kreis Euskirchen betrieben.

Der 39-Jährige hatte laut Urteil während der Pandemie massenhaft nicht durchgeführte Corona-Tests abgerechnet. Den finanziellen Schaden für die Staatskasse bezifferte das Gericht auf 5,8 Millionen Euro. In der Anklage war ursprünglich von 19 Millionen Euro die Rede.

Nicht durchgeführte Tests abgerechnet

Der Richter sagte, der Angeklagte habe eine "pandemische Notlage" ausgenutzt. "Sie haben die eigenen Interessen vollkommen über die der gesamten Gesellschaft gestellt." Laut Urteil betrieb der Angeklagte von März 2021 bis Mai 2023 ein Netz von Corona-Testzentren in Köln, Euskirchen, im Rhein-Erft-Kreis und im Rhein-Kreis Neuss.

Neben tatsächlich durchgeführten Tests habe er auch nicht und falsch durchgeführte Tests bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein abgerechnet.  Außerdem wurde der 39-Jährige wegen Untreue, versuchter Steuerhinterziehung, Urkundenfälschung sowie unberechtigten Führens eines Doktortitels verurteilt.

Gefälschte Promotionsurkunde

Der Angeklagte, der keinen Hochschulabschluss vorweisen konnte, hatte nach Überzeugung des Gerichts eine Promotionsurkunde gefälscht und damit die Eintragung des akademischen Grads in seinen Personalausweis erschlichen. Er gab sich als Mediziner aus, um so teurere Leistungen abrechnen zu können. Der Mann hat die Vorwürfe in dem Prozess weitgehend gestanden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

Unsere Quellen:

  • Landgericht Köln
  • dpa

Betrug mit Corona-Tests: Fünfeinhalb Jahre Haft für Angeklagten 00:17 Min. Verfügbar bis 19.06.2026