Keine Schonfrist für neuen Kölner Polizeipräsidenten

Stand: 04.12.2023, 13:28 Uhr

Köln hat einen neuen Polizeipräsidenten. Johannes Hermanns gilt als Vollblutpolizist. Er löst den Juristen Falk Schnabel ab, der als Polizeipräsident nach Hamburg gewechselt hat.

Von Jochen Hilgers

Im Festsaal des Präsidiums in Köln-Kalk hat Landesinnenminister Herbert Reul dem 60-jährigen Johannes Hermanns die Ernennungsurkunde überreicht. Eine Schonfrist kann der neue Polizeipräsident nicht erwarten. Die weltpolitische Lage macht die Polizeiarbeit nicht eben einfacher. In Köln steht zudem der Karneval bevor und im Frühsommer werden fünf Spiele der Fußball-Europameisterschaft in Köln ausgetragen.

Als Gäste werden neben anderen die stimm-und stimmungsgewaltigen Engländer und die Schotten erwartet. Die Vorbereitungen für beide Ereignisse starten bereits in dieser Woche und damit hat Hermanns von Beginn an die Möglichkeit maßgeblich die Weichen zu stellen. Eine sonst übliche 100-Tage Frist zur Einarbeitung wird er somit nicht haben. Damit habe er auch nicht gerechnet, sagt er im Interview mit dem WDR.

Polizeipräsident ist mehr als nur Behördenleiter

Bei den Reden zur feierlichen Amtseinführung mangelte es nicht an passender Jobbeschreibung für den „Neuen“. Der Job des Polizeipräsidenten in Köln sei mehr als nur der des Behördenleiters, sagte zum Beispiel die Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Er sei nun auch ein wichtiger Vertreter der Stadtgesellschaft. Das wird er spätestens am 5. Januar erfahren, wenn er als Gast bei der Proklamation des Kölner Dreigestirns im Gürzenich dabei sein wird.

Der Polizeipräsident hat in Köln Repräsentationspflichten, das bestätigt Uwe Jacob, ein Vorgänger von Johannes Hermanns. Landesinnenminister Herbert Reul nannte Hermanns einen Polizisten mit unbändigem Aufklärungswillen. Das wirke sicher in die Behörde hinein.

Stationen in Köln und der Düsseldorfer Altstadt

Mit dem 60-jährigen Hermanns kommt nach dem Juristen Falk Schnabel ein Vollblutpolizist an die Spitze des Präsidiums. Die haben es erfahrungsgemäß deutlich leichter akzeptiert zu werden. Zumal Hermanns zum Beispiel als Streifenpolizist in der Düsseldorfer Altstadt Erfahrungen sammelte und somit wohl die Arbeit vor Ort bestens einschätzen kann.

Auch in Köln hat er vor knapp 30 Jahren gearbeitet und erarbeitete sich als Bekämpfer von Wirtschaftskriminalität einen hervorragenden Ruf. Dann machte Johannes Hermanns weitere Erfahrungen in Ministerium und Landeskriminalamt. Die Kölner Zeit aber präge ihn bis heute, sagte er dem WDR. Wenn er aus dem Urlaub komme und die Turmspitzen des Domes sehen würde, sei das immer ein ganz besonderer Moment.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 04.12.2023 auch im Radio auf WDR 2 und in der WDR Lokalzeit aus Köln um 19.30 Uhr.

Quellen
* WDR Reporter
* Interview mit dem neuen Kölner Polizeipräsidenten Johannes Hermanns