Die Verbote hat der Krefelder Stadtrat am Mittwochabend beschlossen. Konkret wird das Trinken zum Beispiel in einem 100-Meter-Umkreis von Kultureinrichtungen, dem Hauptbahnhof, Spielplätzen und Jugendtreffs untersagt. Die Verbotszonen sollen durch Schilder gekennzeichnet werden. Eine dieser Zonen umfasst dann auch den Theaterplatz, auf dem es seit Jahren ein massives Problem mit Drogenkonsum gibt.
Bettel-Verbot entschärft
Dort müssten Zuschauer des Theaters oft Urin- und Kotgestank aushalten, offener Drogenkonsum sei allgegenwärtig, so die Mitarbeiter des Theaters: "Es ist ekelhaft, unangenehm und gefährlich," fasste der Betriebsrat des Krefelder Theaters die Situation Anfang November in einem Brandbrief an NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) zusammen.
Das geplante Bettel-Verbot wurde entschärft. Der Stadtrat stellte klar, dass bedürftige Menschen grundsätzlich toleriert werden, wenn sie um Geld bitten, ohne zu stören. Bedürftige dürfen aber zum Beispiel nicht mehr neben Passanten hergehen und sie auch nicht bedrängen. Auch Betteln in Banden soll untersagt werden.
Ordnungsdienst wird aufgestockt
Neben diesen Verboten plant die Stadt auch andere Maßnahmen, um Krefeld sicherer und attraktiver zu machen. So sollen etwa 17 zusätzliche Ordnungskräfte bis zum Jahresende eingestellt werden, sodass diese 16 Stunden pro Tag an sieben Tagen pro Woche im Einsatz sein können. Außerdem will die Stadt ein neues Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße in der Nähe vom Hauptbahnhof einrichten. Das Alkohol- und das Bettelverbot sollen ab dem Zeitpunkt gelten, zu dem dieses Drogenhilfezentrum eröffnet. Das soll laut Stadt Anfang 2023 der Fall sein.